ÖAMTC Christophorus 9
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Pfingstbilanz: Keine Toten, aber viele Verletzte

Besonders starken Reiseverkehr hat es heuer am Pfingstwochenende gegeben. Nach zwei pandemiebedingt ruhigeren Jahren gab es wieder deutlich mehr schwere Unfälle, die Zahl der Verletzten hat sich fast verdoppelt. Todesopfer gab es zum Glück nicht.

Bundesweit gab es am heurigen Pfingstwochenende vier Tote, das ist immer noch das drittniedrigste Ergebnis seit dem Beginn der Erhebungen vor mehr als 50 Jahren. In Niederösterreich endete kein Verkehrsunfall tödlich. Nach den vergleichsweise ruhigen Pandemiejahren hat sich die Zahl der schweren Unfälle (90) hingegen fast verdoppelt. Dabei wurden in Niederösterreich von Freitag bis Montag 92 Personen verletzt, heißt es in einer Auswertung der Polizei.

Zur Prävention ging die Exekutive wie jedes Jahr verstärkt gegen Raser und beeinträchtigte Lenker vor. Mehr als 12.500 Geschwindigkeitsübertretungen wurden am Wochenende verzeichnet, dazu kamen fast hundert Alko- und acht Drogenlenker. 48-mal wurde der Führerschein abgenommen.

Dutzende Motorräder problematisch

Ein besonderer Schwerpunkt lag heuer auf der Kontrolle von Motorradfahrerinnen und -fahrern. Ein Prüfzug der Landesverkehrsabteilung begutachtete knapp 300 von ihnen, in 61 Fällen waren detaillierte Prüfungen notwendig. Bei 15 Motorrädern wurde an Ort und Stelle das Kennzeichen abgenommen, 17 weitere Fahrzeughalter wurden für weitere Begutachtungen vorgeladen.

Besonders drastische Fälle von Raserei gab es in den Bezirken Gänserndorf und Tulln. Bei Obersiebenbrunn war ein Motorradfahrer mit 174 statt der erlaubten 100 km/h unterwegs. Bei der Dopplerhütte im Wienerwald wurden zwei weitere mit 137 bzw. 130 km/h geblitzt, dort gilt eigentlich Tempo 70.

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Notarzthubschrauber
stamberg.at / Thomas Wagner
Bei Frankenfels stürzte ein Motorradfahrer schwer
Notarzthubschrauber
stamberg.at / Thomas Wagner
Er musste mit dem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden
Stau
stamberg.at / Thomas Wagner
Viel Geduld brauchten Autolenkerinnen und -lenker am Wochenende, hier Stau nach einem Unfall auf der Westautobahn

Vier Unfälle auf der Westautobahn

Wartezeiten und Staus nach Unfällen hatte es bereits am Freitagnachmittag gegeben. Innerhalb weniger Stunden passierten auf der Westautobahn vier Auffahrunfälle – zwischen Ybbs und Pöchlarn (Bezirk Melk) sowie bei Markersdorf (Bezirk St. Pölten). Es gab mehrere Leichtverletzte.

Am Samstag passierte bei Frankenfels (Bezirk St. Pölten) ein schwerer Motorradunfall. Der Lenker verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug, kam von der Fahrbahn ab und blieb auf einer Böschung neben den Gleisen liegen. Daher musste der Zugverkehr der Mariazellerbahn für die Dauer des Einsatzes eingestellt werden. Nach der Erstversorgung wurde der Lenker mit dem Notarzthubschrauber „Christophorus 3“ ins Universitätsklinikum St. Pölten geflogen.

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Angefahrendes Polizeiauto
BFKDO Tulln/ A. Laber
Der Pensionist rammte das Polizeiauto mit voller Wucht
Angefahrendes Polizeiauto
BFKDO Tulln/ A. Laber
Das Auto wurde völlig zerstört, die Polizisten konnten sich in letzter Sekunde mit einem Hechtsprung retten
Angefahrendes Polizeiauto
BFKDO Tulln/ A. Laber
Auch das Auto des Pensionisten wurde zerstört

Pensionist rammte Polizeiauto

Großes Glück hatten am Pfingstwochenende zwei Polizisten. Sie führten bei Kogl (Bezirk Tulln) Verkehrskontrollen durch, als ein Pensionist mit seinem Auto kam und die beiden samt Polizeiauto übersah. Die Beamten konnten sich mit einem Hechtsprung gerade noch rechtzeitig retten, ehe der Autolenker das Dienstfahrzeug rammte. Ein Polizist verletzte sich leicht, beide Fahrzeuge wurden schwer beschädigt.