Bundesweit gab es am heurigen Pfingstwochenende vier Tote, das ist immer noch das drittniedrigste Ergebnis seit dem Beginn der Erhebungen vor mehr als 50 Jahren. In Niederösterreich endete kein Verkehrsunfall tödlich. Nach den vergleichsweise ruhigen Pandemiejahren hat sich die Zahl der schweren Unfälle (90) hingegen fast verdoppelt. Dabei wurden in Niederösterreich von Freitag bis Montag 92 Personen verletzt, heißt es in einer Auswertung der Polizei.
Zur Prävention ging die Exekutive wie jedes Jahr verstärkt gegen Raser und beeinträchtigte Lenker vor. Mehr als 12.500 Geschwindigkeitsübertretungen wurden am Wochenende verzeichnet, dazu kamen fast hundert Alko- und acht Drogenlenker. 48-mal wurde der Führerschein abgenommen.
Dutzende Motorräder problematisch
Ein besonderer Schwerpunkt lag heuer auf der Kontrolle von Motorradfahrerinnen und -fahrern. Ein Prüfzug der Landesverkehrsabteilung begutachtete knapp 300 von ihnen, in 61 Fällen waren detaillierte Prüfungen notwendig. Bei 15 Motorrädern wurde an Ort und Stelle das Kennzeichen abgenommen, 17 weitere Fahrzeughalter wurden für weitere Begutachtungen vorgeladen.
Besonders drastische Fälle von Raserei gab es in den Bezirken Gänserndorf und Tulln. Bei Obersiebenbrunn war ein Motorradfahrer mit 174 statt der erlaubten 100 km/h unterwegs. Bei der Dopplerhütte im Wienerwald wurden zwei weitere mit 137 bzw. 130 km/h geblitzt, dort gilt eigentlich Tempo 70.
Vier Unfälle auf der Westautobahn
Wartezeiten und Staus nach Unfällen hatte es bereits am Freitagnachmittag gegeben. Innerhalb weniger Stunden passierten auf der Westautobahn vier Auffahrunfälle – zwischen Ybbs und Pöchlarn (Bezirk Melk) sowie bei Markersdorf (Bezirk St. Pölten). Es gab mehrere Leichtverletzte.
Am Samstag passierte bei Frankenfels (Bezirk St. Pölten) ein schwerer Motorradunfall. Der Lenker verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug, kam von der Fahrbahn ab und blieb auf einer Böschung neben den Gleisen liegen. Daher musste der Zugverkehr der Mariazellerbahn für die Dauer des Einsatzes eingestellt werden. Nach der Erstversorgung wurde der Lenker mit dem Notarzthubschrauber „Christophorus 3“ ins Universitätsklinikum St. Pölten geflogen.
Pensionist rammte Polizeiauto
Großes Glück hatten am Pfingstwochenende zwei Polizisten. Sie führten bei Kogl (Bezirk Tulln) Verkehrskontrollen durch, als ein Pensionist mit seinem Auto kam und die beiden samt Polizeiauto übersah. Die Beamten konnten sich mit einem Hechtsprung gerade noch rechtzeitig retten, ehe der Autolenker das Dienstfahrzeug rammte. Ein Polizist verletzte sich leicht, beide Fahrzeuge wurden schwer beschädigt.