Goldbarren
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Wirtschaft

Goldbarren „made in Austria“

Der Gold- und Edelmetallhändler philoro will mit dem Bau einer modernen Scheideanstalt in Korneuburg den heimischen Goldmarkt vorantreiben. 60 Millionen Euro werden in der ersten Ausbaustufe des Großprojekts, welches 300 Arbeitsplätze schafft, investiert.

Schmuck, Besteck oder auch Dentalgold sollen ab Herbst 2023 in der neuen philoro-Scheideanstalt in Korneuburg zu Goldbarren oder Granulat weiterverarbeitet werden. „Wir werden hier bis zu 120 Tonnen recyceltes Gold pro Jahr produzieren. Das entspricht rund 2,5 Prozent der gesamten Weltproduktion“, sagt philoro-Geschäftsführer Rudolf Brenner. Eine Goldproduktion „in dieser Dimension“ habe es in Österreich noch nie gegeben, so Prenner.

Wichtig bei dem Großprojekt seien vor allem Nachhaltigkeitsaspekte sowie die Erfüllung höchster Qualitätsstandards. Die gesamte Produktion soll ab einem gewissen Zeitpunkt ausnahmslos aus recyceltem Gold erfolgen, und auch Silber, Platin oder Palladium sollen im Goldwerk weiterverarbeitet werden. Mit der Zertifizierung London Bullion Market Association will philoro das Toplevel ihrer bisherigen Produkte halten. Dieses Zertifikat kann dann erreicht werden, wenn die neue Scheideanstalt drei Jahre lang jeweils zehn Tonnen Edelmetall geschieden hat.

300 Arbeitskräfte am Standort Korneuburg

Nachdem bereits im Oktober 2020 ein 35.000 Quadratmeter großes Areal im Businesspark Korneuburg angekauft wurde, wurden nun kürzlich die offiziellen Pläne für das Großprojekt präsentiert. „Es wird ein beeindruckendes Gebäude mit modernsten Anlagen und Materialien und großflächiger Fotovoltaik. Das Goldwerk selbst wird 100 neue Arbeitsplätze schaffen, wir werden zudem aber auch unsere Zentrale und das Logistikteam hier ansiedeln und damit insgesamt 300 Mitarbeiter am Standort Korneuburg beschäftigen“, erklärt Projektleiter Rene Brückler.

philoro-Geschäftsführer René Brückler und Rudolf Brenner gemeinsam mit Landesrat Jochen Danninger bei der Projektpräsentation
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Philoro-Geschäftsführer Rene Brückler und Rudolf Brenner mit Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (v. l.) bei der Projektpräsentation

Auch Niederösterreichs Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) freut sich über die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Korneuburg. „Neben der Erzeugung von Goldbarren oder Münzen entstehen in Zukunft auch Komponenten für die Industrie. Angesichts der fragilen internationalen Lieferketten ist jede Produktion, die wir bei uns in Niederösterreich haben, von großer Bedeutung und ein enormer Gewinn“, so Danninger.

Mit philoro gewinnt Niederösterreich außerdem einen führenden europäischen Goldanbieter. Im Jahr 2021 erwirtschafteten die 15 philoro-Filialen in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein erstmals einen Gesamtumsatz von knapp zwei Milliarden Euro. Auch der breit gefächerte Onlineshop trug zum hohen Umsatz im Vorjahr bei.