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Kultur

Kunst-Installation aus 700 Kilometer Fäden

Die weltbekannte japanische Künstlerin Chiharu Shiota hat für die Landesgalerie Niederösterreich in Krems eine neue Installation aus Wollfäden gewebt. Der Titel des Kunstwerks: „Across the River“.

Im Erdgeschoß der Landesgalerie Niederösterreich in Krems findet man seit Freitagabend eine besondere Kunst-Installation. 700 Kilometer rote Wollfäden wurden verwebt und verknüpft, sie thematisieren die Donau und die Verbundenheit der Menschen über Grenzen hinweg. Außerdem verweist die raumgreifende Installation sowohl auf die Architektur als auch auf den Standort der Landesgalerie Niederösterreich.

Auch Kurator Günther Oberhollenzer betont die thematischen Bezüge: „Es entsteht ein Gedankendom aus Geschichte und Gegenwart, der die Donauregion auf ganz neue Weise spürbar macht“. Historische Landkarten in dem Fadengeflecht verstärken den Aspekt der Verbindung. „Die Donau ist ein starkes Symbol dafür, wie wir Menschen miteinander verbunden sind – bei allen kulturellen Unterschieden. Der Titel ‚Across the River‘ spiegelt diese Zusammengehörigkeit wider“, so Chiharu Shiota.

Krems will „Fenster für internationale Kunst“ sein

Gerda Ridler, künstlerische Direktorin der Landesgalerie, stützt die neue Ausstellungsprogrammatik in Krems auf drei Säulen. „Die Landesgalerie Niederösterreich ist Repräsentationsort für die Kunstschätze des Landes, für zeitgenössische heimische Künstlerinnen und Künstler, aber auch für internationale installative Projekte, die Bezug nehmen zur Architektur und zur Region“, so Ridler.

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Zillen, Boote und historische Landkarten wurden mit dem Fadengeflecht verknüpft
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Sunhi Mang
700 Kilometer des roten Wollfaden hat Chiharu Shiota in der Installation „Across the River“ verarbeitet
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Die Besucherinnen und Besucher sollen Teil des wolkenartigen Fadengeflechts werden

Direkt in einem Gemälde stehen

Mit Chiharu Shiota holte Gerda Ridler einen Weltstar der internationalen Kunst nach Krems. Shiota wurde 1972 in Japan geboren und erlangte vor allem 2015 durch die Installation „The Key in The Hand“ bei der Biennale in Venedig eine internationale Bekanntheit. Die in Berlin lebende und arbeitende Künstlerin beschäftigt sich in ihren Werken vor allem mit dem menschlichen Sein. Auch Erinnerungsstücke und Alltagsgegenstände verknüpft sie oft in ihren Fadenstrukturen.

Die Idee mit Faden anstatt mit Farbe zu arbeiten, setzt Chiharu Shiota schon seit längerer Zeit um. „Die Idee, direkt in einem Gemälde zu stehen, hat mich nicht mehr losgelassen und ich wollte Zeichnungen im Raum machen. So kam ich darauf, mit Garn zu arbeiten“, erzählt die Künstlerin.