Ausstellungsstücke Museum Carnuntinum
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Kultur

Donaulimes jetzt offiziell UNESCO-Welterbe

Der von den Römern geschaffene Grenzwall Donaulimes ist in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen worden. Österreich ist auf den knapp 360 Kilometern des Walls mit 22 Teilkomponenten vertreten. Die Urkunden wurden nun überreicht.

Spuren und Erbe der Römerzeit sind entlang der niederösterreichischen Donauregion an vielen Orten zu entdecken. Carnuntum hat eine herausragende Stellung inne, war es doch zur Römerzeit eine Weltstadt mit 50.000 Einwohnern. Denn Carnuntum lag nicht nur an den bedeutendsten Handelsrouten, sondern hatte an der Donau auch eine militärisch wichtige Rolle bei der Grenzsicherung.

Denn die Donau bildete die natürliche Grenze des Imperium Romanum im Gebiet von Bayern, Österreich, der Slowakei, Ungarn und weiter flussabwärts. Die natürliche Flussbarriere wurde zusätzlich militärisch stark befestigt – der Abschnitt dieses Donaulimes, von Bayern bis zur Slowakei, ist im Vorjahr in die Liste der UNESCO Welterbestätten aufgenommen worden. Der Einschreibung gingen über 20 Jahre Vorbereitungsarbeit voraus.

UNESCO Urkunde
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Am Mittwoch wurde die UNESCO-Urkunde feierlich übergeben

Welterbe-Urkunden an Standorte überreicht

Anlässlich der Eröffnung der neuen Dauerausstellung im Museum Carnuntinum in Bad-Deutsch-Altenburg wurden nun die Welterbe-Urkunden an die Standorte im österreichischen Abschnitt überreicht. In Niederösterreich ist der Donaulimes die inzwischen fünfte UNESCO Welterbestätte neben der Wachau, dem Wildnisgebiet Dürrenstein, Baden und der Semmeringbahn. Eine Auszeichnung, die Verantwortung und Chance zugleich sei, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) beim Festakt: „Verantwortung mit diesem Welterbe sensibel umzugehen und auch sehr viel Geld in die Hand zu nehmen. Aber das machen wir gerne, weil bei einem Welterbe auch eine ganz große Chance drin steckt auf eine internationale Ebene zu gelangen.“ Eine Chance, die sich auch touristisch nutzen lasse.

Die Überreichung der Welterbe-Urkunden an die Donaulimes-Standorte fällt mit einem Jubiläum des UNESCO Welterbes zusammen. Vor 50 Jahren wurde die Idee geboren, Kulturgüter, die von universellem Wert für die Menschheit sind, unter besonderen Schutz zu stellen. Für den Gründungsdirektor Bernd von Droste zu Hülshoff bis heute eine Erfolgsgeschichte: „Nicht nur das alle Staaten mitmachen, nicht nur dass heute 1.154 Güter auf der Liste stehen, sondern es hat sich zum ersten Mal ein internationaler Dialog über den Kulturgüter Schutz abgespielt.“

Carnuntinum Museum
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Im Museum Carnuntinum werden die römischen Fundstücke von Carnuntum ausgestellt

Neue Ausstellung zeigt Aufstieg Carnuntums

Die bedeutendste Sammlung zum römischen Carnuntum beherbergt das Museum Carnuntinum in Bad Deutsch-Altenburg. Das Museum wurde restauriert und auch inhaltlich neu gestaltet. Es reiht sich nun mit einer neuen Dauerausstellung „Weltstadt am Donaulimes“ in die Kette der Limesmuseen in Deutschland, Österreich und der Slowakei ein.

Es zeigt die Entwicklung Carnuntums zu einem der bedeutendsten Zentren des Imperium Romanum anhand noch nie gezeigter Exponate aus den Landessammlungen Niederösterreichs und portraitiert das gesellschaftliche Leben der damaligen Zeit. Römische Kaiser haben sich hier aufgehalten, die Stadt war auch ein attraktiver Ort zum Leben und zum Arbeiten – ein Abbild der römischen Gesellschaft. Viele Bürger haben es zu Reichtum und Wohlstand gebracht.