Ensemble des verschobenen Stücks „Aventura“
Bettina Frenzel/Tom Lackner
Bettina Frenzel/Tom Lackner
Kultur

Theater im Bunker verschiebt wegen CoV

Das Theater im Bunker in Mödling verschiebt sein Stationentheater „Aventura“ von Bruno Max u.a. wegen mehrerer CoV-Fälle im Ensemble auf Sommer 2023. Es wäre die letzte Premiere des Theaterfests Niederösterreich gewesen.

Bruno Max begründete die Entscheidung mit dem künstlerischen und kaufmännischen Risiko durch Erkrankungen oder Absagen. Bereits in den vergangenen 14 Tagen habe es acht Covid-Fälle im erweiterten Ensemble gegeben, teilte er am Dienstag mit.

„Die Gründe sind kompliziert, aber uns bleibt weder künstlerisch noch kaufmännisch eine andere Wahl“, erklärte Max. Derzeit sei das CoV-Risiko in einem fast 60-köpfigen Ensemble und 20-köpfigen Team „mehr als neunmal größer als im vergangenen Sommer und die Zahlen steigen weiter – und das trotz wesentlich geringerer Testungen“. Weiters betonte er: „Die Gesundheit unserer Zuschauer und unserer Mitwirkenden hat immer Priorität“, und fügte hinzu: „Anderthalb Stunden mit FFP2-Maske im feuchten Bunker sind kein Spaß und für Brillenträger fast unmöglich.“

Intendant Bruno Max
Theater zum Fürchten
Intendant Bruno Max verschiebt „Aventura" wegen der unberechenbaren Sommerwelle

Sommerwelle erschwert Spielbetrieb

Das künstlerische Risiko, für mehr als 50 Rollen eine ausreichende Zahl von qualifizierten Ersatzleuten bereitzuhalten, sei hoch – und gehe ins Geld, hieß es. Das kaufmännische Risiko durch Absagen und/oder Publikumserkrankungen betrage rund 50 Prozent des Gesamtbudgets und dieser Teil sei weder durch Subventionen noch durch einen „Sicherheitsschirm“ gedeckt, wurde auch Kritik an der öffentlichen Hand geübt. „Die wohlwollend formulierten Absagen (von Subventionen; Anm.) heißen im Klartext: Corona ist jetzt euer Problem“, kritisierte Intendant Max.

Man werde die Zeit nutzen, um die kommende Saison nicht nur für das Theater im Bunker, sondern auch für das Stadttheater Mödling und das Theater Scala in Wien „so coronasicher zu planen, dass uns auch eine möglicherweise drohende Herbstwelle nicht aufhalten kann“, hieß es. „Aventura“ soll im Sommer 2023 gespielt werden.

Das Stationentheater ist seit 1999 in dem kilometerlangen Stollensystem des ehemaligen Mödlinger Luftschutzstollens zu erleben. Alle 15 Minuten startet eine Gruppe an Zuschauern und begegnet Schauspielern, Bildern, Installationen und Szenen, aus denen sich ein Stück ergibt.