Gesundheit

Ärztemangel: Geburtenstation muss schließen

Die Geburtenstation im Landesklinikum Waidhofen an der Ybbs wird ab Mitte August vorübergehend geschlossen. Grund dafür ist der akute Ärztemangel. Patientinnen müssen nun auf die Spitäler Scheibbs, Amstetten oder Melk ausweichen.

Die Landesgesundheitsagentur (LGA) gab bekannt, dass es derzeit keine andere Möglichkeit gebe, als die Abteilung für Geburtshilfe zu schließen. Von 15. August bis 30. September gibt es dort folglich keine Schwangerenambulanz, keine Wochenbettstation und kein Kreiszimmer. Die gynäkologische Ambulanz bleibt zu verkürzten Zeiten und nach Terminvereinbarung geöffnet.

Über Vermittlungsagenturen für Führungskräfte, Job-Plattformen und direkte Anfragen an in- und ausländische Ärzte versuche man nun schnellstmöglich an Personal zu kommen, so die LGA. „Konkrete Verhandlungen mit interessierten Ärztinnen und Ärzten laufen bereits,“ sagt Linda-Maria Herb, Pressekoordinatorin des Landesklinikums Waidhofen an der Ybbs gegenüber noe.ORF.at.

Abgang eines Arztes führte zu Schließung

Waidhofens Bürgermeister Werner Krammer (ÖVP) sieht die Wiederaufnahme der Station als absolut notwendig, wie er sagt. Die Geburtenstation im Landesklinikum sei nicht nur für den Standort Waidhofen wichtig, sondern für die gesamte Region. Denn das Einzugsgebiet des Spitals reiche von Waidhofen, Scheibbs und Amstetten bis nach Oberösterreich und die Steiermark.

Im Landesklinikum Waidhofen an der Ybbs soll schlussendlich der Abgang eines Arztes dazu geführt haben, dass die Station schließen muss. Die Stelle könne aktuell nicht nachbesetzt werden, so die Pressesprecherin des Landesklinikums. Die SPÖ äußert Kritik an der Schließung und weist auf den allgemeinen Ärztemangel hin. Denn nicht nur in Waidhofen, sondern in etlichen niederösterreichischen Spitälern mangle es an ärztlichem Fachpersonal, so Karin Scheele, Gesundheitssprecherin der SPÖ Niederösterreich.