Patientin mit VR Brille bei OP
NÖ LGA / Franz Gleiß
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Gesundheit

Videobrillen zur Beruhigung bei OPs

Im Landesklinikum Waidhofen an der Thaya kommen seit kurzem VR-Brillen bei Operationen zum Einsatz. Damit sollen besonders aufgeregte Patientinnen und Patienten beruhigt werden. Sie können während des Eingriffs etwa auf Tiefseetauchgang gehen.

Operationen und medizinische Eingriffe sind bei Patientinnen und Patienten oft mit Stress, Angst und Aufregung verbunden. Um besonders aufgeregte Menschen zu beruhigen, muss deshalb eine höhere Medikation eingesetzt werden als bei Personen im Ruhezustand.

Im Landesklinikum Waidhofen an der Thaya will man diesem „Mehr“ an Medikamenten künftig entgegenwirken. Dort kommt ab sofort eine Videobrille zur audiovisuellen Sedierung zum Einsatz. Es handelt sich dabei um eine niederösterreichweite Innovation.

Patientin mit VR Brille bei OP
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Diese 67-jährige Patientin konnte die VR-Brille in der Interdisziplinären Tagesklinik im LK Waidhofen/Thaya bereits testen

Weniger Medikamente nötig

Einen besonderen Vorteil bietet der Einsatz von Videobrillen bei medizinischen Eingriffen für Patientinnen und Patienten mit Vorerkrankungen, da die Auswirkungen einer hohen Medikamentengabe reduziert werden. Die Patientinnen und Patienten entspannen sich, der Blutdruck sinkt und somit wird auch die körperliche Belastung verringert.

„Die größte ärztliche Kunst in der Anästhesie ist es, so wenige Medikamente wie möglich und so viele wie nötig zu verabreichen“, erklärt Primar Stefan Palma, Vorstand der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin im Landesklinikum Waidhofen an der Thaya sowie Horn-Allentsteig.

Patientin mit VR Brille bei OP
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Durch die beruhigende Wirkung der Videos werden weniger Medikamente benötigt

Operationen mit Tiefseetauchen und Konzerten

Kommt die Videobrille zum Einsatz, können Patientinnen und Patienten direkt vor dem Einsatz zwischen verschiedenen Programmen wählen. Unter anderem stehen Tiefseetauchen, klassische Konzerte oder Kinderprogramm zur Auswahl. Bisher wurden bereits etwa zehn Personen mit dem Einsatz einer VR-Brille behandelt. „Man kann definitiv sagen, dass die Patientinnen und Patienten entsprechend ruhig und entspannt waren", zog die Landesgesundheitsagentur gegenüber noe.ORF.at ein erstes Resümee.

Auch der für die Landeskliniken zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) lobte den Einsatz der neuen Technologie. „Der Einsatz der Videobrille bringt nicht nur einen enormen Mehrwert für die Patientinnen und Patienten vor medizinischen Eingriffen, sondern zeigt auch, dass modernste Spitzenmedizin in Niederösterreich im Einsatz ist", so der Politiker.