Der Zulauf im neuen „Stadtsee“ in Horn ist groß. In nur neun Monaten wurde das alte Bad mit Rutsche und Sprungturm abgebaut und zum Natursee mit zwei Wasserflächen gemacht – gespeist mit gefiltertem Naturwasser ohne Chlor. Am 1. Juli wurde es wiedereröffnet. Der Betrieb sei nun im Vergleich zu früher erfolgreicher, erzählt Bürgermeister Gerhard Lentschig (ÖVP).
„Wir hatten den Zuspruch der Jugend verloren. Vor dem Umbau waren es täglich 150, vielleicht 200 Gäste. Seit der Wiedereröffnung waren es an Hitzetagen um die 1.000. Es hat sich wirklich rentiert, wir bekommen von der Bevölkerung so positiven Zuspruch, dass wir diesen Schritt gewagt und dieses Bad so geöffnet haben.“ Denn der Eintritt in das vier Hektar große Areal, wovon mehr als eineinhalb Hektar Wasserfläche sind, ist jetzt kostenlos und zu jeder Zeit möglich – ein „freies“ Freibad im wahrsten Sinne des Wortes.
Freibad statt Dauerkarte in Horn
Die Hitze der vergangenen Tage hat viele im Land in die Bäder getrieben. Meist zahlt man dafür ja Eintritt. Das soll die Kosten für den Betrieb in Grenzen halten. Doch es gibt mittlerweile auch andere Beispiele. In Horn zahlt man nach dem Umbau des Feibades jetzt nämlich nichts mehr.
Kein Bademeister, weniger Kosten
Auch in Schrems wurden so wieder mehr Gäste in das Freibad geholt. Dort gibt es ein Naturbad, gespeist mit Moorwasser aus dem Hochmoor. Dementsprechend bräunlich gefärbt ist das Wasser. Für das Auge ist das zwar gewöhnungsbedürftig, für den Körper aber angeblich gesund. Das Konzept des freien Zugangs, das in Horn so eingeschlagen hat, wird in Schrems seit jeher verfolgt, auch nach Umbau und Modernisierung vor 18 Jahren.
Die Kosten sind überschaubar, sagt Bürgermeister Peter Müller (SPÖ): „Da sind die Mäharbeiten der Freiflächen durch die Bauhofmitarbeiter, dazu kommen Reparaturarbeiten in den Umkleidekabinen, die müssen natürlich immer wieder sein. Badepersonal haben wir keines.“

Dass es keine Aufsicht, also keinen Bademeister gibt, darauf wird mit Tafeln an den Rändern des Sees aufmerksam gemacht. Auch in Horn gibt es keinen Bademeister und damit keine Personalkosten, so Gerhard Lentschig. „Wir haben das Gefühl, dass sich die Besucher mit dem Bad identifizieren, dass sie es selbst sauber halten wollen, dass sie stolz sind, dass es in der Form existiert. Das ist das schönste Kompliment, das man bekommen kann.“ Beide Bürgermeister sind überzeugt vom System mit freiem Eintritt, das sich – in Schrems schon zwei Jahrzehnte, in Horn erst seit Kurzem – bewährt habe.