Werk in Gloggnitz
EVN/Veith
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Wirtschaft

Weniger Strom von Kleinwasserkraftwerken

In Niederösterreich gibt es etwa 400 Kleinwasserkraftwerke. Sie beliefern 145.000 Haushalte mit Strom und decken normalerweise zehn Prozent des Strombedarfs. Durch die anhaltende Trockenheit kann momentan aber nur die Hälfte an Strom produziert werden.

Die sommerliche Hitze wirkt sich nicht nur auf die Landwirtschaft und die Umwelt aus. Auch die Stromgewinnung durch Wasser leidet wegen der anhaltenden Trockenheit und lässt so die Produktion in den Kleinwasserkraftwerken durch die niedrigen Pegelstände in den Flüssen und Bächen um die Hälfte sinken.

Besonders private Kleinwasserkraftwerkbetreiber im Waldviertel werden durch die fehlenden Niederschläge belastet. Ein Viertel der niederösterreichischen Kleinwasserkraftwerke haben dort ihren Standort und produzieren anteilig ungefähr 15 Prozent an der gesamten Kleinwasserkraft in Niederösterreich. „Im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt fehlen in dieser Region momentan aber ungefähr 25 bis 30 Prozent der Stromerzeugung“, so Hannes Taubinger, Landessprecher des Vereins Wasserkraft Österreich.

Taubinger betreibt insgesamt fünf Wasserkraftwerke in Niederösterreich, vier davon an der Erlauf und eins am Ybbssteinbach im Mostviertel. Das Wasserdargebot (Anm.: die zur Verfügung stehende Wassermenge) an der Erlauf entspreche momentan dem typisch sommerlichen Niederwasser, im Juli habe es immer wieder geringe Niederschläge gegeben. Generell sei es aber sehr wenig, berichtet Taubinger.

EVN: „40 Prozent der Maximalleistung“

Von der Hitze und den fehlenden Niederschlägen betroffen sind auch die Kleinwasserkraftwerke der EVN. Der Energieversorger betreibt in Niederösterreich knapp 70 Kleinwasserkraftwerke. Diese produzierten aufgrund des geringen Regens im laufenden Geschäftsjahr (seit Anfang Oktober) um 7,8 Prozent weniger Strom.

„Momentan liegen wir bei den Kleinwasserkraftwerken bei 40 Prozent der Maximalleistung“, erklärt EVN-Sprecher Stefan Zach. Das sei nicht ungewöhnlich für den Sommer, da die Wasserkraft in dieser Zeit naturgemäß immer schwächer ist. Man sei im stabilen Bereich, so Zach. „Kontinuierliche und sanfte Niederschläge wären für uns sowohl als Energieerzeuger als auch als Wasserversorger natürlich besser. So werden die Böden gut durchfeuchtet und die Quell- und Grundwasserkörper könnten sich regenerieren“, so Zach.