ÖBB Verkehr Fahrrad Strategie Tullnerfeld
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Verkehr

ÖBB setzen auf mehr Angebot für Radfahrer

Die ÖBB wollen ihr Angebot für Radfahrer ausbauen. Dazu soll das Park- und Leihangebot an Bahnhöfen sowie bei der Fahrradmitnahme im Zug erweitert werden. Am Bahnhof Tullnerfeld läuft zudem ein Pilotprojekt, um Fahrräder sicherer abzustellen.

Gerade während der Sommermonate boomen Ausflüge mit dem Fahrrad, gleichzeitig steigen auch vermehrt Pendlerinnen und Pendler vom Auto auf das Rad um. Dieser Entwicklung wollen die ÖBB nun mit ihrer Fahrradstrategie für die nächsten Jahre Rechnung tragen. Aktuell gibt es an Österreichs Bahnhöfen fast 50.000 Bike&Ride-Stellplätze – ähnlich der Park&Ride-Plätze für Autos.

Pro Jahr sollen nun etwa 1.500 Fahrradabstellplätze dazukommen. Im heurigen Jahr ist davon allein in Niederösterreich die Hälfte vorgesehen, heißt es bei den ÖBB gegenüber noe.ORF.at. Parallel dazu laufen einige Pilotprojekte rund um das Thema Sicherheit, etwa am Bahnhof Tullnerfeld (Bezirk Tulln). Dort können Fahrräder mit einem alarmgesicherten Seil abgesperrt werden.

Immer mehr Fahrrad-„Hotels“

Eine weitere Möglichkeit, das Rad am Bahnhof abzustellen, sind spezielle Fahrradboxen. Sie bieten laut ÖBB ein sicheres und qualitativ hochwertiges „Zuhause“ für das Fahrrad, etwa in Gänserndorf. Gemeinsam mit den Bundesländern und Verkehrsverbünden treiben die ÖBB das Angebot dieser Fahrrad-„Hotels“ in Österreich voran. Österreichweit gibt es derzeit etwa 1.200 solcher Boxen.

ÖBB Verkehr Fahrrad Strategie Tullnerfeld
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Am Bahnhof in Gänserndorf gibt es bereits das Angebot dieser Fahrrad-„Hotels“

In Anlehnung an das bereits bestehende Rail&Drive-System, bei dem sich Bahnfahrer ab dem Zielbahnhof ein Auto mieten können, soll dieses auch für Fahrräder in Niederösterreich ausgeweitet werden. In Baden soll das Angebot ab Herbst unter anderem beim normalen Rad-, als auch beim E-Bike-Verleih erweitert werden. Neben Ausflügen von Touristen sollen damit auch Einheimische die letzte Meile – vom Bahnhof nach Hause – mit dem Rad statt dem Auto zurücklegen können.

Faltrad als „Handgepäck“

Veränderungen gibt es aber auch in den Zügen. Denn künftig dürfen auch größere Falträder kostenfrei und ohne Reservierung mitgenommen werden. Die ÖBB haben die maximalen Abmessungen des zusammengelappten Rads auf 110 x 80 x 40 Zentimeter erweitert, sodass laut einer Aussendung nun fast alle aktuell verfügbaren Falträder kostenlos mitgenommen werden können. Im Zug können diese dann in speziell gekennzeichneten Fächern verstaut werden.

In allen Railjets gibt es ab sofort auch eine Fahrradzone. In unmittelbarer Nähe zu den Fahrradstellplätzen, auf denen bis zu sieben Fahrräder Platz finden, sind nun acht Sitzplätze mit einem Fahrradsymbol gekennzeichnet. Die Fahrradzone ist bei der Sitzplatzreservierung im ÖBB Ticketshop eingezeichnet, Fahrgäste können damit einen Sitzplatz in der Nähe ihres Fahrrads reservieren.

ÖBB Verkehr Fahrrad Strategie Tullnerfeld
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In allen Railjets gibt es ab sofort eigene Fahrradzonen

Derzeit gibt es laut ÖBB im Fern-, Nah- und Regionalverkehr etwa 85.000 Fahrradabstellplätze pro Tag. Für die Mitnahme von Rädern müssen Reisende weiterhin ein eigenes Radticket sowie – in Fernverkehrszügen – eine Reservierung für das Rad buchen. „Fahrrad und Bahn sind ein echtes Dreamteam für den Klimaschutz", sagt ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä. Denn egal wie man unterwegs sei, „der der Klimaschutz fährt immer mit.“