Politik

Stadler fordert Energiesparkonzepte

St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) fordert von der Bundesregierung in Sachen Energiesparen „ernsthafte und einheitliche Konzepte für ganz Österreich“ ein. Diese sollten „über das Abdrehen von einzelnen Lampen hinausgehen“.

Es gehe darum, Planungssicherheit für den bevorstehenden Winter mit Energieknappheit, Inflation und einer drohenden weiteren Pandemiewelle zu schaffen, stellte Stadler am Dienstag fest. Die Diskussionen der vergangenen Wochen hätten gezeigt, „dass die Regierung wieder einmal überfordert ist und mit Nebelgranaten wirft, ohne konkrete Lösungen zu erarbeiten“, betonte der St. Pöltner Bürgermeister, der auch Vorsitzender des niederösterreichischen Städtebundes ist. Er äußerte die Befürchtung, dass Städte, Gemeinden und alle Bürger „wieder mit unüberlegten Schnellschüssen konfrontiert“ würden.

„Nur mit dem Deckel am Topf zu kochen, wird nicht ausreichen“, sagte Stadler. In St. Pölten sei es der letzte Ausweg, in Schulen oder Kindergärten die Heizung abzudrehen. „Keiner – und schon gar nicht Kinder – soll frieren müssen, nur weil die Zuständigen nach Monaten noch immer keine ernstzunehmenden Lösungen erarbeitet haben.“

Bürgermeister St. Pölten Matthias Stadler
ORF/Novak
Matthias Stadler, seit 2004 Bürgermeister von St. Pölten

Der Bürgermeister erinnerte auch daran, dass in der Landeshauptstadt die Straßenbeleuchtung schon seit fast zehn Jahren laufend auf energie-effiziente Module (LED) ausgetauscht werde. Tausende Brennstellen seien bereits gewechselt, wodurch inzwischen etwa die Hälfte des Energiebedarfs eingespart werden könne. Außerdem würden die Lampen – wo dies möglich ist – in der Nacht gedimmt und mit Zeitschaltuhr bzw. auch schon vereinzelt mit Bewegungsmeldern betrieben.

Debatten um Weihnachtsbeleuchtung

Die Weihnachtsbeleuchtung sei in St. Pölten erst vor kurzem auf äußerst energiesparende LED mit organischem Biomaterial ausgetauscht worden. Weil ein möglicher Verzicht bereits heiß diskutiert werde, will Stadler aktiv das Gespräch mit der Innenstadt-Kaufmannschaft suchen. Es gehe auch darum, Kaufkraft und damit Arbeitsplätze zu sichern „und in bereits schwierigen Zeiten gerade zu Weihnachten auch Zuversicht auszustrahlen“, so der Bürgermeister. Nicht zuletzt verwies er darauf, dass „natürlich“ weiterführende Energiesparpotenziale erhoben würden.