Bei der Restaurierung der beiden Kirchtürme des Stifts Klosterneuburg waren im Juli die 200 Kilogramm schweren Kirchturmkreuze entfernt worden. Dabei hatte man aus der vergoldeten Kugel unterhalb des Kreuzes eine Blechdose mit 150 Jahre alten Schriften geborgen. Aus diesem Grund suchte man wenig später auch im Südturm nach versteckten Nachrichten – und wurde fündig.
In beiden Kapseln wurden historische Dokumente rund um die Geschichte des Stifts und seine Bauweise entdeckt – einmal in einer Langfassung, einmal in einer kürzeren Version. Warum aber gleich zwei Zeitkapseln? „Man wollte die Dokumente auf jeden Fall im Südturm drinnen haben, damit es – wenn man vielleicht nur den Südturm renoviert – auch dort einen entsprechenden Hinweis gibt“, erklärt Kunsthistoriker Alexander Potucek im Gespräch mit noe.ORF.at.
Stift will neue Zeitkapseln verstecken
Die „sehr schönen Urkunden“, die „auf einem wertvollen Pergament geschrieben“ wurden, würden nun gründlich untersucht, sagt Prälat Maximilian Fürnsinn. Er rechne mit vielen weiteren „Hinweise zu der Zeit, in der diese Kapsel in den Turm gegeben wurde“ und hoffe „auf spannende Ergebnisse zur Geschichte dieser Kirche und dieses Stifts“.
Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten will man im Stift Klosterneuburg jedenfalls erneut Zeitkapseln in den Kirchtürmen verstecken, betont Fürnsinn. „Vielleicht geben wir Münzen und andere Gegenstände dazu, um ein wenig die Zeit zu bezeugen.“