Kabel für Breitband-Anschluss
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Politik

Digitalisierung: „Bis 2030 schnelles Internet“

Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky (ÖVP) verspricht im Gespräch mit noe.ORF.at flächendeckende Gigabit-Verfügbarkeit in allen Regionen bis 2030. Behördengänge sollen bereits bis 2024 überwiegend digital möglich sein.

Drei Viertel der Haushalte in Niederösterreich haben derzeit eine Internetverbindung mit mehr als 100 Mbit pro Sekunde, ein Viertel sogar mit einer Datenübertragung von 1.000 Mbit pro Sekunde. Bis Ende des Jahrzehnts sollen Gigabit-Verbindungen in ganz Niederösterreich Standard sein, kündigte der Staatssekretär für Digitalisierung und Breitband, Florian Tursky, gegenüber noe.ORF.at an: „Bis 2030 wollen wir Gigabit-fähiges, mobiles und stationäres Internet flächendeckend anbieten.“

Im Bund sehe man das vor allem als Chancengleichheit für die ländlichen Regionen, betont Tursky: „Zukünftig ist es egal, ob sie in Niederösterreichs Zentrum eine Firma aufbauen oder in entlegenen Gebieten.“ Die Initiative für den Breitbandausbau kommt in Niederösterreich von der jeweiligen Heimatgemeinde. Gemeinsam mit der Niederösterreichischen Glasfaserinfrastruktur GmBH (nöGIG) erfolgt der Anschluss. Der Bund stellt dafür 600 Millionen Euro bereit.

Breitband Ausbau
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Bis 2030 sollen die Glasfaser-Kabel schnelles Internet flächendeckend in alle Regionen bringen

Schnelle Internetverbindungen gibt es laut dem Breitbandatlas der Bundesregierung gegenwärtig vor allem in den Ballungsräumen, in ländlichen Gegenden wie etwa im Bezirk Horn, Zwettl oder Scheibbs dominieren vielerorts noch Übertragungsraten von lediglich 30 Mbit pro Sekunde. Niederösterreich läge derzeit österreichweit „im guten Mittelfeld“, was die Verfügbarkeit von schnellem Internet betrifft, heißt es.

Behördengänge bis 2024 digital

In Sachen digitalisierte Services möchte Tursky vor allem die Behördengänge ins Internet verlegen: „Mein Ziel ist es bis 2024 möglichst alle Behördengänge digital verfügbar zu machen.“ Ebenso sollen persönliche Dokumente wie Führerschein und Pass auf dem Handy abrufbar sein. Der digitale Führerschein soll im Herbst in die Testphase gehen.

Allerdings seien die digitalen Services eine Option ohne Zwang, betont der Staatssekretär. „Alles, was wir digital anbieten, wird es künftig auch analog geben.“ Gerade ältere Menschen können oder wollen sich nicht mit den neuen digitalen Möglichkeiten auseinandersetzen. Außerdem verfüge jeder oder jede Dritte in Österreich nicht über die nötigen digitalen Grundkenntnisse. An den Schulen soll demnächst das neue Schulfach „Digitale Grundbildung“ eingeführt werden.