Kelly Chips Produktion Kartoffelchips
ORF
ORF
„Im Fokus“

Kelly’s Chips: Erdäpfel aus dem Marchfeld

Bei Knabbergebäck zählen die Produkte der Firma Kelly zu den bekanntesten Marken in Österreich. Jedes Jahr verkauft das Unternehmen 14 Millionen Packungen Chips oder Soletti. Die Erdäpfel kommen vorwiegend aus Niederösterreich, etwa aus dem Marchfeld.

Auf den Feldern der Familie Mayer im Machfeld wachsen Zuckerrüben, Weizen, Braugerste und auf einer Fläche von rund 30 Hektar auch Erdäpfel. Angebaut werden die Erdäpfel im März. Das Saatgut wird in exakter Linie in die Erde gelegt. „Die Knolle liegt in der Erde, circa alle 30 bis 40 Zentimeter und 20 Zentimeter Erdüberdeckung. Es ist ganz wichtig, dass der Erdapfel genug Erde darüber hat. Sie dürfen das Sonnenlicht nicht sehen, sonst werden sie grün und dann sind sie giftig“, erklärt Landwirt Robert Mayer.

Traktor Feld Kartoffel Aussaat Landwirte Familie Mayer Marchfeld
ORF
Seit fünf Generationen bewirtschaftet der Betrieb von Familie Mayer Felder im Marchfeld. Die Eltern Ingrid (l.) und Herbert (r.) Mayer führen den Betrieb mit Sohn Robert Mayer

Fünf Monate dauert es, bis die ersten Erdäpfelsorten reif für die Ernte sind. Dann ist es für Familie Mayer Zeit, an die Arbeit zu gehen. „Wenn ein Grüner kommt, der muss weg, den schmeißen wir da runter, das bleibt gleich auf dem Acker. Oder wenn Steine oder Erdschollen kommen, dann müssen wir die alle auch herunterklauben“, so Ingrid Mayer.

„Im Fokus“: Kelly’s Chips

Jedes Jahr verkauft die Firma Kelly österreichweit mehr als 14 Millionen Packungen Kartoffelchips, Soletti und Pombären. Die Erdäpfel kommen vorwiegend aus Niederösterreich, etwa aus dem Marchfeld.

90 Landwirte aus der Region beliefern Firma Kelly

Die geernteten Erdäpfel werden dann hauptsächlich an den Wiener Snackproduzenten Kelly geliefert. Seit mittlerweile mehr als 40 Jahren zählt Kelly zu den Hauptabnehmern von Familie Mayer. Insgesamt hat der Wiener Snackproduzent mehr als 90 Landwirtschaftsbetriebe aus Niederösterreich und dem Burgenland unter Vertrag. 27.000 Tonnen Erdäpfel liefern diese jedes Jahr ins Werk in Wien-Donaustadt.

Traktor Feld Kartoffel Aussaat Landwirtschaft Marchfeld
ORF
90 Landwirte aus Niederösterreich und dem Burgenland beliefern das Unternehmen Kelly mit Erdäpfeln

„Nach dem Transport bereiten wir Kartoffeln vor, indem wir sie enterden, entkrauten und in Bunker lagern, damit wir eine kontinuierliche Produktion gewährleisten können. Danach werden die Kartoffeln entsteint, geschält, sortiert. Die Kartoffeln sind ein Naturprodukt, das heißt sie könnten schwarze Flecken, vielleicht braune Stellen, grüne Flecken haben. Mithilfe eines optischen Sortierers sortieren wir diese schon vor dem Frittieren aus“, erklärt Werksleiter Erhan Sevilmis.

Sendungshinweis

Um Nachhaltigkeit in der Produktion von Kartoffelchips geht es in einem ausführlichen „Österreich-Bild“, 4.9.2022 um 18.25 Uhr in ORF 2

Bis zu 8.000 Kilogramm Kartoffel pro Stunde

7.000 bis 8.000 Kilogramm Kartoffel können pro Stunde verarbeitet werden. Aus ihnen entstehen rund 2.000 Kilogramm Kartoffelchips, die laut Sevilmis in der sogenannten Schneidestation in Kartoffelscheiben geschnitten werden: „Wir haben hier einen Messerkorb und der ist in einem System, wo die Kartoffeln bewegt werden. Mit der Kraft nach außen gelangen die Kartoffeln zu den Klingen und werden dann in Scheiben geschnitten – mit Hilfe der Zentrifugalkraft.“

Im Sinne der Nachhaltigkeit setzt Kelly nicht nur auf Erdäpfel aus der Region, am Dach wurde auf einer Fläche von 3.000 Quadratmetern auch ein Photovoltaikanlage installiert. Kelly kann mit der Anlage rund zwölf Prozent des eigenen Strombedarfs decken.

Kelly Wien-Donaustadt Photovoltaikanlage PV
ORF
Die Photovoltaik-Anlage am Dach der Firma Kelly soll noch weiter ausgebaut werden

Umweltfreundlichkeit als wichtiges Ziel

„Ich denke, die Industrie generell, wie auch wir bei Kelly, hat einen großen Hebel, etwas zu tun und schlussendlich haben gewisse Nachhaltigkeitsprogramme ja auch einen wirtschaftlichen Effekt. Also die Photovoltaik-Anlage spart CO2, aber spart mir auch Geld. Dass die Landwirte nicht weit weg sind von der Produktion spart mir Transportkosten und CO2, weil ich weniger ausstoße“, sagt der Geschäftsführer von Kelly, Thomas Buck.

Ziel des Unternehmens ist es, auch künftig noch weitere Schritte in Richtung Umweltfreundlichkeit zu machen. So soll die Photovoltaikanlage demnächst erweitert werden. Außerdem sollen auch die Verpackungen „grüner“ werden. Bis 2025 sollen sie recyclebar sein.