Gartenbaumesse 2022 Tulln
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Wirtschaft

Gartenbaumesse: Strompreise bereiten Sorge

Die hohen Strom- und Gaspreise sind am Donnerstag auch bei der Eröffnung der Gartenbaumesse in Tulln Thema gewesen. Viele Gärtner und Floristinnen befürchten, dass das Beheizen der Gewächshäuser im Winter nicht mehr leistbar sein könnte.

200.000 Blumen auf 200.000 Quadratmetern: Unter dem Motto „Florale Mode“ sind in Tulln neben kreativen Blumenarrangements auch eine florale Modeschau zu sehen. „Die Blume am Laufsteg“, „Schwebende Tüllröcke“ oder „Catwalk der Gummistiefel“ heißen einige der Arrangements, die von 70 Floristinnen und Floristen präsentiert werden.

Die kreativen Interpretationen reichen von Brautmode über den Charleston-Style bis hin zu Hüten, wie man sie traditionell bei Pferderennen trägt. Für Hobbygärtner und Gartenprofis spannt sich das Angebot von Werkzeug über Pools und Beschattungssysteme bis hin zu Hochbeeten, Blumen, Obst- und Zierbäumen und Gemüse. Bis Montag sind 450 Aussteller in der Messe Tulln tätig.

Gartenbaumesse 2022 Tulln
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70 Floristinnen und Floristen präsentieren bei der diesjährigen Ausgabe der Gartenbaumesse ihre Kreationen

Nehammer: „Strom- und Gaspreise entkoppeln“

Angesichts der Sorge vieler Gärtner und Floristinnen, dass das Beheizen der Gewächshäuser im Winter nicht mehr leistbar sein könnte und sie pausieren müssten, sprach sich Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) bei der Eröffnung am Donnerstag für eine EU-weite Entkoppelung der Strom- und Gaspreise aus, um die Energiekosten zu senken.

„Das kann nur international gemacht werden, weil wenn wir versuchen, das national zu lösen, verkaufen wir den billigen Strom in andere Länder. Die sind dann sozusagen subventioniert, während hier der Strom teuer bleibt“, so Nehammer. Auch auf Landes- und Gemeindeebene gibt es Pläne, wie die Teuerung im Herbst und Winter abgefedert werden könnte.

Gartenbaumesse 2022 Tulln
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Nicht nur Blumen und Bäume, auch Obst und Gemüse haben einige der 450 Aussteller in die Messe Tulln mitgebracht

Geht es nach Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) soll etwa das Angebot an gefördertem Wohnraum ausgeweitet werden: „Wir haben beschlossen, dass wir die Wohnbauförderung ausdehnen, dass wir hier ein Mehr an Förderung bieten, sowohl für den Neubau als auch für die Sanierungen.“ Tullns Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP) möchte dem Gemeinderat vorschlagen, „dass die Stadtgemeinde Tulln auf die Gebührenerhöhungen im nächsten Jahr zur Gänze verzichtet.“

Im dritten Pandemieherbst sieht sich die Messe Tulln wieder gut aufgestellt. Zwölf Messen werden heuer veranstaltet, zwei weitere seien in Planung: „Das Wachstum geht weiter“, sagt Wolfgang Strasser, Geschäftsführer der Messe Tulln.