CHRONIK

Pflegeausbildung: Prämie wird ausgeweitet

Pflegepersonal ist gefragter denn je. Um Berufsanreize zu schaffen, wurde im Frühjahr eine Prämie ins Leben gerufen, die manche Personen aber ausschloss. Bis der Bund diese ausbezahlt, will das Land nun mit einer Förderung einspringen.

Im Frühjahr 2022 wurde die niederösterreichische Pflegeausbildungsprämie in der Höhe von 420 Euro ins Leben gerufen, die der Bund später mit einer Erhöhung auf 600 Euro für Erstausbildungen auf ganz Österreich ausrollte. Für Um- und Wiedereinsteigerinnen arbeitet der Bund derzeit noch an einem Pflegestipendium in der Höhe von 1.400 Euro pro Monat. Bis diese Stipendien ausbezahlt werden, springt nun das Land mit einer Prämie ein.

Bei der Arbeiterkammer Niederösterreich hatten sich zuletzt zahlreiche Personen gemeldet, weil sie die monatliche Pflegeausbildungsprämie nicht erhalten. Das betrifft eben Um- und Wiedereinsteiger, die Umschulungsgeld, ein Fachkräftestipendium oder Arbeitslosengeld beziehen und bisher von der Prämie ausgeschlossen sind.

Überbrückungszahlungen bis 2023

Für Betroffene soll es seitens des Bundes mit Beginn des Jahres 2023 Stipendien geben. In der Zwischenzeit wird das Land den Betroffenen ab Oktober monatlich 420 Euro ausbezahlen. Dies sei ein erster Schritt, weitere Maßnahmen im Pflegebereich müssten aber folgen, fordert Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich.

Man wolle keine einzige Person, die in Niederösterreich an einer Pflegeausbildung interessiert sei, verlieren, betont Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP). Daher freue sie sich über „das Vorreiterprojekt“ mit dem Niederösterreich nun einspringen könne bis der Bund seine Stipendien ausbezahlen kann. In keinem anderen Bereich würden derzeit so viele Kräfte gebraucht und gesucht und dies werde sich auch in nächster Zukunft nicht ändern, so die Landesrätin. Daher greife man allen interessierten Menschen auf ihrem Weg in die Pflege gerne unter die Arme.