Gespendete Lebensmittel
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Soziales

Erntedank: Pfarren rufen zu Spenden auf

Mehr als 120 Pfarren im Gebiet der Erzdiözese Wien, viele davon im östlichen Niederösterreich, rufen im Rahmen des Erntedankfestes zu Lebensmittelspenden auf. Die Spenden werden anschließend an ein Caritas-Projekt übergeben.

Die Zahl der Menschen, die bei der Caritas Hilfe suchen, steigt, berichtet die Hilfsorganisation. Denn die Coronavirus-Pandemie, die Inflation und die damit verbundenen Teuerungen würden vielen Menschen belasten. Insbesondere trifft es jene Personen, die ohnehin schon an der Armutsgrenze leben.

Um den Menschen zu helfen, bitten die Pfarren der Erzdiözese Wien vier Wochen lang um Spenden haltbarer Lebensmittel. Wer helfen möchte, kann bis 16. Oktober Zucker, Reis, Öl, Kaffee, Salz und alle Arten von Konserven in mehr als 120 Pfarren der Erzdiözese Wien abgeben, viele davon befinden sich im Wein- und Industrieviertel.

Lebensmittel gehen an Armutsbetroffene

Die Lebensmittel werden dann im Caritas-Projekt „Le+O“ – es steht für „Lebensmittel und Orientierung“ – an Armutsbetroffene weitergegeben. „Erntedank bedeutet gerade heuer, aufmerksam hinzuschauen und hinzuhören auf die Menschen, die es jetzt deutlich schwerer haben als noch im vorigen Jahr“, so der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn.

Auch Caritas-Präsident Michael Landau wies darauf hin, dass „die Not in den alltäglichen Dingen ein ganzes Stück weiter in die Mitte der Gesellschaft gekommen“ sei. Landau zeigte sich in Hinblick auf den Winter besorgt. Die Teuerungen würden alle spüren, so der Caritas-Präsident.

Warteschlangen bei Ausgabestellen

Die gesammelten Lebensmittel werden in 15 „Le+O“-Ausgabestellen in Wien und Niederösterreich an Menschen, die sich einen Einkauf im normalen Supermarkt nicht mehr leisten können, verteilt. Dort würden die Warteschlangen schon jetzt immer länger werden, hieß es.

Während 2021 noch durchschnittlich 17 Tonnen Lebensmittel pro Woche ausgegeben worden seien, sind es heuer bis zu 26 Tonnen, die Woche für Woche verteilt werden. Insgesamt konnten im Vorjahr bei der Erntedanksammlung 30,5 Tonnen an haltbaren Lebensmitteln gesammelt werden.