Chronik

Verstärkung im Kampf gegen Hass & Hacking

Die Kriminalität im Internet ist die am stärksten wachsende Verbrechensform. Die Zahl der Anzeigen ist in Niederösterreich alleine im Vorjahr um ein Viertel gestiegen. Im Haus der Digitalisierung soll ein Schwerpunkt für den Kampf dagegen gesetzt werden.

Die Statistik ist eindeutig. Die Zahl der Anzeigen wegen Betrugs im Internet, Fake News oder Deep Fake, Hass im Netz und Hackerattacken stieg österreichweit im Jahr 2021 um 28,6 Prozent auf 46.179 Delikte an. Allein in Niederösterreich wurden 6.500 Anzeigen bei der Polizei registriert.

Die Verstärkung des Kampfes gegen Internetkriminalität – also Cyber Crime – ist eine der wesentlichsten Aufgaben der Polizei, deshalb wurde schon jetzt eine intensive Zusammenarbeit des Innenministeriums mit dem noch in Bau befindlichen Haus der Digitalisierung in Tulln präsentiert.

Von links: Martin Steuer, ecoplus Technischer Betriebsleiter, ecoplus Digital Geschäftsführer Claus Zeppelzauer, Innenminister Gerhard Karner, Digitalisierungslandesrat Jochen Danninger, ecoplus Digital Geschäftsführer Lukas Reutterer
Daniel Hinterramskogler
Innenminister Karner (Mitte) präsentierte die Kooperation gemeinsam mit Wirtschaftslandesrat Danninger (2.v.r.)

Schwerpunkt Prävention in Tulln

Das Haus der Digitalisierung solle künftig eine zentrale Rolle in der Prävention spielen, hieß es im Zuge einer Besichtigung der Baustelle. Das Innenministerium und die Einrichtung in Tulln sollen eng kooperieren. Dabei geht es vor allem um den Umgang von Unternehmen mit dieser Verbrechensform, erklärt Niederösterreichs für Digitalisierung zuständiger Landesrat Jochen Danninger (ÖVP).

Der Schwerpunkt in Tulln werde auf Information und Prävention gelegt: „Hier gibt es inzwischen sehr gute Instrumente, mit denen wir kleinen und mittleren Unternehmen ohne eigene Abteilung zu dem Thema spezielle Angebote machen können. Ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass es auch für den Fall eines konkreten Angriffs Unterstützung gibt. Wir haben dazu ein Netzwerk mit dem Innenministerium, aber auch mit Fachhochschulen geschaffen.“

Grafik Haus der Digitalisierung
ecoplus
So soll das „Haus der Digitalisierung“ künftig aussehen

Cybercrime-Abwehr personell verdoppelt

Im Innenministerium werde an einer Ausweitung der Abteilung Cyber-Kriminalität im Bundeskriminalamt gearbeitet, Spezialisten würden gesucht, sagt Innenminister Gerhard Karner (ÖVP): „Wir wissen um das Drängeln auf dem Arbeitsmarkt in dieser Branche, aber wir wollen unser Personal in diesem Bereich verdoppeln. Da bedarf es intensiver Anstrengungen, das ist uns bewusst. Wir werden danach trachten, dass es spezielle Angebote für solche Expertinnen und Experten gib, damit sie auch in das Bundes-Schema hineinpassen.“

Aktive Bekämpfung im Innenministerium und Prävention im Haus der Digitalisierung sollen einander künftig ergänzen. Das Haus sei im Zeitplan, heißt es bei dem Medientermin am Montag. Die Eröffnung ist für Anfang nächsten Jahres geplant.