Lohnerhöhungen, Bonuszahlungen, zusätzliche Urlaubstage, mehr Aufstiegsmöglichkeiten – dieses Paket soll den Pflegeberuf attraktiv machen. Diese Maßnahmen sind unter anderem Teil der Pflegereform, die vor dem Sommer 2022 von der Bundesregierung präsentiert wurde.
Für Schülerinnen und Schüler der Gesundheits- und Krankenpflegeschulen gibt es seit 1. September 2022 einen Ausbildungszuschuss in der Höhe von 600 Euro pro Monat und für Quer- oder Wiedereinsteiger eine Unterstützung – gemeinsam mit dem AMS – in der Höhe von 1.400 Euro ab Jänner 2023.
Unterstützung als Zeichen der Wertschätzung
„Wir wollen mit all diesen finanziellen Aufwertungen auch jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ansprechen, die eventuell in andere Branchen umsatteln wollen. Das ist mir ganz wichtig, wir setzen ein Signal: Bitte bleibt, wir verbessern eure Arbeitsbedingungen“, erklärte Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) beim Besuch des Neubaus der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Tulln, der vor einem Jahr fertig gestellt wurde. Schließlich befinde man sich auch in einer Konkurrenzsituation mit anderen Berufssparten, die ebenfalls händeringend nach beruflichem Nachwuchs suchen, so Rauch.
Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) ergänzte bei diesem Besuch in Sachen Pflegestipendien: „Ich bin wirklich froh, dass uns das gelungen ist, dass man aus einem Zustand, wo man zahlen musste für solch eine Ausbildung, jetzt in einen Zustand kommt, wo man Geld für die Ausbildung bekommt. Das ist ein ganz deutliches Zeichen der Wertschätzung und der Unterstützung. Es ist ein Zeichen, dass wir die Lernenden mit offenen Armen aufnehmen, wenn sie diesen Weg wählen.“
Schritte in die richtige Richtung
Die beiden Sozialpolitiker stellten sich bei diesem Schulbesuch auch einer rund einstündigen Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern des dritten Jahrganges der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Tulln. Es ging dabei vor allem um den Personalmangel und die Pflegereform. Grundtenor des Gespräches war, dass diese Maßnahmen der Politik Schritte in die richtige Richtung seien. Die Schülerinnen und Schüler stimmten zu, dass die angestrebten Verbesserungen zur Attraktivität des Pflegeberufes beitragen würden.
Die Anreize würden auch bereits greifen, betont Soziallandesrätin Teschl-Hofmeister. „Wir sehen es bei den Anmeldezahlen an den Schulen. Sie sind bereits deutlich gestiegen. Wir haben ja die Anzahl der Ausbildungsplätze gesteigert und diese sind bereits gut gebucht. Wir sehen das auch bei der dislozierten Fachhochschule in Mistelbach, da ist zum ersten Mal ein Angebot da und schon wollen 20 Personen dort studieren.“