Champions League in Sankt Pölten SKN St. Pölten gegen Kuopio SKN jubelt über das Tor von Mateja Zver
GEPA pictures/Walter Luger
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Sport

SKN St. Pölten unter Top 16 Europas

Das Frauenteam des SKN St. Pölten mischt unter den Top-16-Teams Europas mit. St. Pölten qualifizierte sich erstmals für die Gruppenphase der Champions League. „Klar ist das ein Meilenstein“, betonte SKN-Präsident Wilfried Schmaus.

Dank eines erfolgreichen Zweitrunden-Krimis gegen KuPS Kuopio am Mittwoch in der NV Arena in St. Pölten ist Österreichs Serienmeister am Montag (13.00 Uhr) in Nyon im Lostopf für die Gruppenphase der Champions League dabei, die zum zweiten Mal im neuen Format ausgetragen wird.

SKN-Präsident Schmaus: „Ein sehr angenehmes Gefühl“

Der Erfolg sei keinesfalls selbstverständlich gewesen. „Unter die letzten 16 Europas werden wir es nicht immer schaffen“, ist sich Schmaus bewusst. Vor der Modusänderung war das dem Club überhaupt nur 2020/21 gelungen, wo im Achtelfinale knapp gegen Rosengaard Endstation war. Am Mittwoch gab ein Geniestreich von Mateja Zver zum entscheidenden 2:2 in der Verlängerung den Ausschlag.

Champions League in Sankt Pölten SKN St. Pölten gegen Kuopio Fanny Soederstroem (Kuopio) and Mateja Zver (St.Poelten).
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Mateja Zver vom SKN St. Pölten gegen Fanny Soederstroem (Kuopio)

„Das war ein sehr angenehmes Gefühl für uns und das Publikum. Und für den Frauenfußball hat es einen Mehrwert, weil man gesehen hat, dass auch der Frauenfußball eine spannende Sache sein kann“, erläuterte Schmaus am Donnerstag im Gespräch mit der Austria Presse Agentur. Die Spielerinnen ließen ihrer Freude nach Schlusspfiff freien Lauf, danach wurde ausgiebig gefeiert. „Ich denke, dass keine Spielerin schon um zwölf heimgegangen ist, aber das haben sie sich verdient“, so der 63-Jährige – mehr dazu in Champions League: St. Pölten erstmals in Gruppenphase

„Mateja Zver ist eine Unterschiedsspielerin“

Die 34-jährige Zver war zweimal mit Schüssen erfolgreich und hatte aus der Distanz auch schon den 1:0-Erfolg in Finnland fixiert. „Sie ist eine Unterschiedsspielerin, wenn es auf etwas ankommt, dann hat sie einen eigenen Instinkt“, lobte Schmaus die seit mehr als sechs Jahren in St. Pölten kickende Offensivstütze. Die Slowenin ist seit Jahren das Aushängeschild des Clubs. „Eine Zver wirst du nicht ersetzen können, aber es ist nicht so, dass wir schon alle Spiele verloren haben, wenn sie einmal nicht dabei sein sollte. Wir haben, was die Qualität betrifft, einen breiten Kader“, so St. Pöltens Clubchef.

Champions League in Sankt Pölten SKN St. Pölten gegen Kuopio SKN
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Gegen wen wird SKN St. Pölten ausgelost? Gegen Titelverteidiger Olympique Lyon oder der FC Barcelona?

Auf den wartet im Herbst noch die eine oder andere „englische Woche“. Das ist die Belohnung für Erfolge in der Qualifikation über Ljuboten (7:0), Dinamo-BSUPC (3:0) und eben Kuopio. In der Gruppenphase warten „namhafte“ Gegner wie etwa Titelverteidiger Olympique Lyon oder der FC Barcelona. Schmaus hat keinen besonderen Wunsch und denkt immer auch an eine andere Komponente – die finanzielle. Die Reise nach Finnland kostete den Club zuletzt etwa 85.000 Euro. Bei einem Out hätte es von der UEFA Zahlungen von 140.000 Euro gegeben.

Mindestens 400.000 Euro gibt es von der UEFA

Allzu viel wird daher auch nun im Herbst von den mindestens 400.000 Euro, die es für das Erreichen der Gruppenphase vom europäischen Verband gibt, nicht übrigbleiben, gilt es doch drei Auswärtsreisen zu organisieren. Weiterhin muss also sehr gewissenhaft gewirtschaftet werden. Eine Weiterentwicklung ist aber erkennbar. „Mit den 400.000 werden wir die Millionengrenze im Budget überschreiten“, so Schmaus. Ein Großteil des Teams ist mittlerweile mit längerfristigen Verträgen ausgestattet, was in der Vergangenheit die Ausnahme war. Abseits des Platzes wird daran gedacht, eine Person in der Administration fix anzustellen.

Spieltermine der „Königsklasse“ sind 19./20. Oktober, 26./27. Oktober, 23./24. November, 7./8. Dezember, 15./16. Dezember und 21./22. Dezember. Dreimal wird in der NV Arena gespielt, vor hoffentlich einem besseren Besuch als am Mittwoch, wo 1.070 Fans den Weg ins Stadion gefunden hatten. „Das war schon ein bisschen enttäuschend, es ist schwierig, die Menschenmassen ins Stadion zu bringen“, weiß Schmaus. Vor allem bei einem wenig bekannten Gegner. Diese Ausrede fällt nun weg.