Amazon Verteilzentrum in Großebersdorf
APA/HANS KLAUS TECHT
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Wirtschaft

Amazon-Verteilzentrum in St. Valentin möglich

St. Valentin (Bezirk Amstetten) könnte Standort eines neuen Amazon-Verteilzentrums werden. Der Gemeinderat sprach sich am Dienstag grundsätzlich dafür aus. Nun sollen die Pläne konkretisiert werden.

Das geplante Amazon-Verteilzentrum nahm mit dem Gemeinderatsbeschluss, das Projekt weiterzuverfolgen, eine erste Hürde. Nun kann das Vorhaben konkretisiert werden, zu klären sind u. a. technische und vertragliche Details. „Wir führen intensive Gespräche mit der Gemeinde St. Valentin zu einem möglichen Logistikprojekt und freuen uns über die Entscheidung des Gemeinderats“, teilte ein Amazon-Sprecher am Donnerstag auf Anfrage mit.

„Geplant ist ein Verteilerzentrum für die Auslieferung von Waren, die Kunden im näheren Umkreis bei Amazon bestellt haben“, informierte Bürgermeisterin Kerstin Suchan-Mayr (SPÖ) in einer Aussendung. Eines der Grundstücke, das – neben Privatgrundstücken – für den Bau benötigt wird, steht im Eigentum der niederösterreichischen Stadtgemeinde. Fraktal Development würde die Grundstücke kaufen, entwickeln und an Amazon weitervermieten, ein ähnliches Projekt wurde gerade in Klagenfurt umgesetzt, hieß es.

Amazon: „Logistikprojekte brauchen Zeit“

Amazon prüfe kontinuierlich neue Standorte und wäge eine Vielzahl von Faktoren bei der Entscheidung über die Entwicklung neuer Standorte ab, um Kundinnen und Kunden am besten zu bedienen, teilte ein Unternehmenssprecher mit: „Logistikprojekte brauchen Zeit und wir können ein Projekt erst bestätigen, wenn es ein gewisses Stadium erreicht hat.“

Fraktal Development begrüßte die Entscheidung des Gemeinderats ebenfalls, man befinde sich „in enger Abstimmung mit allen Beteiligten“. „In weiterer Folge werden wir als deutsch-österreichischer Projektentwickler Gespräche mit der Gemeinde St. Valentin führen, um umsichtig und zielführend zu einem Ergebnis zu kommen“, teilte ein Fraktal-Development-Sprecher auf Anfrage mit.

Bürgermeisterin: Ansiedlung „nicht um jeden Preis“

Suchan-Mayr betonte im Gespräch mit der APA, dass es sich beim Gemeinderatsbeschluss am Dienstag um eine „Grundsatzentscheidung“ handle. Diese bedeute nicht, dass das Projekt fix umgesetzt werde. Unter anderem müssen noch weitere Beschlüsse wie ein Grundverkauf und ein widmungsrechtliches Verfahren folgen. Die Ansiedlung soll „nicht um jeden Preis“ umgesetzt werden, nannte Stadtrat Rafael Mugrauer, Fraktionssprecher der SPÖ St. Valentin, etwa nachhaltige Bauweise, CO2-Neutralität oder E-Mobilität als Voraussetzungen.

Die Abstimmung in der Gemeinderatssitzung erfolgte laut der Stadtchefin geheim und ohne Fraktionszwang. Die Mehrheit der Mandatarinnen und Mandatare sprach sich dafür aus, die geplante Ansiedlung weiterzuverfolgen. Von den Projektbetreibern soll es eine Präsentation des Vorhabens für die Bevölkerung geben, hieß es. Bisher gibt es in Niederösterreich nur ein weiteres Amazon-Verteilerzentrum, und zwar in Großebersdorf (Bezirk Mistelbach).