Näherin in Wollwerkstatt
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„Im Fokus“

Wollwerkstatt setzt auf Regionalität

Es gibt nur noch wenige Betriebe in Österreich, die Wolle verarbeiten. Einer ist die Wollwerkstatt in Texing (Bezirk Melk). Durch österreichische Lieferanten ist man dort unabhängig von weltweiten Lieferketten.

Firmeninhaberin Hanna Alber übernahm vor einem Jahr die Wollwerkstatt, in der etwa Steppdecken oder Matratzen hergestellt werden, von ihrem Vater. Sie blickt positiv in die Zukunft. „Bei den Konsumenten bemerken wir seit Jahren einen starken Trend zu Naturmaterialen“, sagt die 41-Jährige. Regionalität spielt bei der Produktion eine große Rolle. 700 Schafbauern, vorwiegend aus Niederösterreich, Tirol und Salzburg, beliefern den Betrieb. „Wir können unabhängig von internationalen Lieferketten arbeiten und können laufend produzieren. Durch diese gelebte Regionalität müssen wir nicht auf Lkw-Züge aus dem Ausland warten“, so die Unternehmerin.

„Im Fokus“: Wollwerkstatt setzt auf Regionalität

Es gibt nur noch wenige Betriebe in Österreich, die Wolle verarbeiten. Einer ist die Wollwerkstatt in Texing (Bezirk Melk) in Niederösterreich. Durch österreichische Lieferanten ist man unabhängig von weltweiten Lieferketten.

Sechs Näherinnen gibt es im Betrieb, die Bettwäsche wie Steppdecken, Matratzen oder Sitzauflagen herstellen. Viele von ihnen blicken auf eine lange Berufserfahrung zurück. „Man muss schon genau hinschauen, weil sie so schnell arbeiten. Einige Mitarbeiterinnen sind schon seit 40 Jahren, seit der Firmengründung, bei uns beschäftigt“, sagt Hanna Alber.

Verrechnung mit Bauern über „Wollkonto“

Im Herbst ist Hochsaison in der Produktion. Matratzen, Steppdecken oder Pölster werden in Handarbeit hergestellt. Fast 100 Tonnen Rohwolle werden jährlich im Betrieb von den Näherinnen verarbeitet. Die unterschiedlichen Produkte kommen aber nicht nur in den Einzelhandel, denn mit den Bauern wird über ein „Wollkonto“ abgerechnet.

Wolle in Wollwerkstatt
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Die Lieferungen durch 700 österreichische Bauernhöfe werden über ein „Wollkonto“ verrechnet

„Je nachdem wieviel Wolle sie uns liefern, wir ihnen der Betrag auf einem Wollkonto gutgeschrieben. Das können sie gegen fertige Ware eintauschen, die sie dann selbst ab Hof verkaufen können“, sagt die 41-jährige. Für die Unternehmerin spielen Nachhaltigkeit und Regionalität somit eine große Rolle und daran werde sich auch in Zukunft nichts ändern, versichert sie.