Pflaster klebt auf den Arm eines Mädchens, nachdem es geimpft wurde
APA/dpa-Zentralbild/Jan Woitas
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Gesundheit

Grippeimpfung für Kinder und in Heimen gratis

Die Grippeimpfung wird in Niederösterreich für Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 15 Jahren sowie für Personen in Heimen kostenlos angeboten. Damit werden vor allem jene Gruppen geschützt, die ein hohes Risiko für schwere Grippeverläufe haben.

In Niederösterreich erhalten alle vom sechsten Lebensmonat bis zum 15. Geburtstag die Influenza-Impfung kostenlos. Möglich ist das in den Ordinationen der niederösterreichischen Impfärztinnen und -ärzte. Ab dem 24. Lebensmonat können Kinder auch mittels Nasenspray gegen Influenzaviren geschützt werden.

Auch Personen in Alten- und Pflegeheimen wird die Impfung vorrangig und kostenlos angeboten. Das Büro der Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) geht davon aus, dass die kostenlosen Grippeimpfungen ab der zweiten Oktoberwoche stattfinden werden. Alle anderen müssen für eine Grippeimpfung zahlen. Empfohlen wird diese, neben Kindern, Erwachsenen, die über 60 Jahre alt sind, chronische Erkrankungen haben oder rauchen.

Gratisangebot ist Ländersache

Im Burgenland ist die Grippeimpfung für alle über 65-Jährigen kostenlos, in Wien können sich überhaupt alle, die ihren „Lebens-, Ausbildungs-, Arbeitsmittelpunkt“ in der Stadt haben, gratis impfen lassen. Laut der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) gibt es Gratis-Impfaktionen für Erwachsene heuer in fünf Bundesländern, Niederösterreich sei eben nicht darunter. Ab dem nächsten Jahr soll es aber ein „österreichweites Influenza-Impfprogramm geben, das haben Bund, Länder und Sozialversicherung beschlossen“, heißt es in einer Stellungnahme. Details gebe es dazu noch nicht.

Aus dem Büro der Gesundheitslandesrätin Königsberger-Ludwig heißt es dazu, dass man sich entschieden habe, der vulnerablen Gruppe in den Heimen sowie Kindern die Grippeimpfung kostenlos zugänglich zu machen. Eine Studie habe gezeigt, dass es am sinnvollsten sei, Kinder und Jugendliche zu schützen, da in dieser Gruppe das Virus stark weitergegeben werde.

Unterschätzte Gefahr

Während die nächste Coronavirus-Welle in Österreich Fahrt aufnimmt, erwarten Expertinnen und Experten auch eine stärkere Grippewelle als in den vergangenen Jahren. Der Grund: Im Vorjahr gab es zu dieser Zeit eine Maskenpflicht, ab November galt u.a. im Handel die 2-G-Regel und von 22. November bis zum 11. Dezember 2021 war das Land in einem Lockdown. All das hielt auch Grippeviren von der Verbreitung ab.

Dafür kam es dann Anfang des Jahres zu vielen Fällen – mehr dazu in Grippewelle baut sich neben CoV auf (wien.ORF.at; 22.01.2022). Die meisten Fälle dieses Jahres zählte das Zentrum für Virologie an der MedUni Wien Anfang April. Im Durchschnitt infizieren sich jährlich zwischen fünf bis 15 Prozent der Bevölkerung mit Influenzaviren. Annähernd 1.000 Personen versterben in Österreich an den Komplikationen einer Grippeerkrankung.