Der Gang zur Wahlurne wird in Niederösterreich von strahlendem Herbstwetter begleitet – auch in Krems, Schrems (Bezirk Gmünd) und Pressbaum (Bezirk St. Pölten), wo am Sonntagvormittag Walter Rosenkranz, Heinrich Staudinger und Michael Brunner ihre Stimmen abgaben. Den Anfang machte dabei Rosenkranz, der bei regem Medieninteresse im Pfarrzentrum St. Paul im Kremser Stadtteil Mitterau wählte.
Rosenkranz erwartet blauen Himmel auch in Wahlkuverts
Flankiert von Hund und Ehefrau Susanne gab der FPÖ-Kandidat einmal mehr das Erreichen der Stichwahl als Ziel aus. „Ich brauche keinen Schönheitswettbewerb im ersten Durchgang mit irgendwelchen Messlatten, Benchmarks oder sonst was“, so Rosenkranz. Es sei „relativ klar“: „Zweiter muss ich werden und eine Stichwahl muss her.“ Der herrschende blaue Himmel werde „sich auch in den Wahlkuverts wiederfinden“.

Ins Auge stach bei Rosenkranz eine Schramme auf der Stirn. Es sehe „ärger aus als es ist“, betonte der Freiheitliche. Er sei „patschert gewesen bei einem Wahlkampfauftritt“. Den Tag werde er zunächst mit der Familie verbringen, geplant sei vor der Fahrt ins Pressezentrum nach Wien weiters ein ausgiebiger Spaziergang mit dem Hund.
Wandel für Staudinger wichtiger als Präsidentschaft
Im Waldviertel schritt mit den Worten „so da“ gegen Mittag Schuhproduzent Heinrich Staudinger ins Wahllokal im Kulturhaus in Schrems. Er glaube, es sei „nicht so wahnsinnig wichtig, wer jetzt Präsident wird“, meinte er auf die Frage, was er sich von der Wahl erwarte. Die entscheidende Frage sei vielmehr, „ob wir fähig sind, den notwendigen Wandel in Angriff zu nehmen“, um zu einem Lebensstil zu finden, der „kompatibel ist mit Mutter Erde“. Wegen dieses Anliegens habe er auch „den Wahlkampf mitgemacht“.

Nervös sei er nicht, meinte Staudinger. Nach dem Mittagessen werde man sich langsam auf den Weg nach Wien machen – „ich wollt’ ursprünglich gar nicht fahren, aber dann hat mich eine Journalistin überredet, dass das ein Blödsinn ist, wenn ich dort nicht hinkomme, also fahren wir dorthin.“
Brunner hält „alles für möglich“
MFG-Chef Michael Brunner schritt am späten Vormittag in Pressbaum zur Wahlurne – auch dort begleitet von Journalistinnen und Journalisten. Der Wahlkampf sei „sehr schön“, aber auch „sehr anstrengend“ gewesen, sagte er. Was den Wahlausgang betreffe, lasse er sich überraschen. „Ich halte alles für möglich“, so Brunner. Jede Stimme sei ein Erfolg.

Auch nach der Bundespräsidentenwahl wolle er jedenfalls politisch aktiv bleiben, kündigte Brunner an. Und es wird auch nicht sein letzte Wahl gewesen sein: Bei der nächsten Nationalratswahl werde er voraussichtlich für die MFG antreten, so der Parteiobmann.