Flughafen Wien Schwechat
ORF.at/Christian Öser
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Wirtschaft

IFM erhöht Anteil an Flughafen weiter

Der bisher größte Aktionär, die IFM-Gruppe, stockt den Aktienanteil am Flughafen Wien-Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) auf 41,78 Prozent auf. Die Länder Wien und Niederösterreich hatten zuletzt mittels Zukaufs ihre Mehrheit am Flughafen abgesichert.

Die Airports Group Europe, eine indirekte Tochtergesellschaft des IFM Global Infrastructure Fund, konnte ihr Aktienpaket am Flughafen Wien-Schwechat im Rahmen eines freiwilligen Teilangebotes bis zum 6. Oktober um 1.498.803 Aktien aufstocken, das entspricht 1,78 Prozent des Grundkapitals. Damit hält IFM 41,78 Prozent der Aktien, sofern die aufschiebenden Bedingungen erfüllt werden.

Das betrifft die Genehmigungsverfahren nach den anwendbaren österreichischen und maltesischen Investitionskontrollbestimmungen, wie IFM am Montag mitteilte. Dadurch hält die Bieterin nach der Abwicklung des Angebots in Summe zumindest 35.098.812 Aktien an der Flughafen Wien Aktiengesellschaft. Aktionärinnen und Aktionäre haben laut einer Angebotsänderung vom 27. September jedoch die Möglichkeit, das Angebot während eines Zeitraums von zehn weiteren Börsentagen anzunehmen, nachdem die aufschiebenden Bedingungen erfüllt wurden und das Angebot verbindlich wurde.

Sobald das der Fall ist, erhalten die Aktionäre 34 Euro je Aktie innerhalb von zehn Börsentagen nach Ablauf des erweiterten Angebots. Die Bieterin wird unverzüglich bekanntgeben, ob es eine aufschiebende Bedingung gibt.

Kritik an Großeigentümer des Flughafens

Die Airports Group Europe besserte ihr Angebot für Aktionäre kürzlich nach. Der IFM Global Infrastructure Fund wird von einer Treuhandgesellschaft auf den Cayman Islands geführt, wie „profil“ und ZIB2 zuletzt aufdeckten – mehr dazu in Spurensuche bei mysteriösem Investor (news.ORF.at; 21.09.2022). Wer die eigentlichen wirtschaftlichen Eigentümer sind und woher diese ihr Geld beziehen, ist unklar.

Der australische Pensionsfonds IFM Investors, der sich bisher als Repräsentant der ganzen Konstruktion präsentiert, ist demnach lediglich Berater. Da aber die Anteile am Wiener Flughafen über Luxemburger Briefkastenfirmen gehalten werden, fließt die Dividende des Flughafens steuerfrei an den derzeit größten Eigentümer des Flughafens.

Machtverhältnisse geklärt

IFM stieg Ende 2014 mit knapp 30 Prozent beim Flughafen ein und stockte ab 2016 auf knapp 40 Prozent auf. Heuer im Juni überschritt IFM die Schwelle von 40 Prozent, was ein Pflichtangebot auslöste, und versuchte dann, auf fast 50 Prozent aufzustocken.

Die anderen 50 Prozent teilen sich Wien und Niederösterreich (je 20 Prozent) und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (zehn Prozent). Der Rest befindet sich im Streubesitz. Die Länder Wien und Niederösterreich sicherten Ende September ihre Mehrheit ab. Sie erwarben je vier Aktien am Unternehmen und erhöhten damit ihre Beteiligung.