Covid-19-Antigentest
APA/Georg Hochmuth
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Warum CoV-Selbsttests weniger sinnvoll sind

Bei Symptomen wollen viele mit einem PCR- oder Antigen-Test prüfen, ob sie eine Erkältung erwischt hat oder das Coronavirus. Besonders bei den Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 häufen sich zuletzt aber falsch-negative Testergebnisse bei den Selbst-Tests.

Ein falsch-negatives Testergebnis bedeutet, dass man mit dem Coronavirus infiziert ist, der CoV-Test aber ein negatives Ergebnis anzeigt. Besonders bei vielen gängigen Cov-Antigen-Tests häufen sich derartige Vorfälle und die Unsicherheit bei den Getesteten steigt, wie verschiedene Studien zeigen – mehr dazu in Schnelltests erkennen Omikron oft nicht (science.orf.at, 22.02.2022).

„Das passiert jetzt öfters bei den neuen Omikron-Varianten und hängt meistens mit der Qualität der Tests zusammen. Teilweise liegt es aber auch an der Art des durchgeführten Abstrichs, der ja mittlerweile oft zuhause und durch die Nase gemacht wird“, so Susanne Rabady, Ärztin für Allgemeinmedizin im Waldviertel und Mitglied der Coronavirus-Taskforce im Gesundheitsministerium. Manche Antigen-Tests würden bei einer geringen Viruslast kein positives Ergebnis anzeigen, obwohl man infiziert ist. Grundsätzlich sei der Großteil der Antigen-Tests aber noch immer zuverlässig, wenn man Symptome hat, betont Rabady.

Expertin empfiehlt Testungen in Apotheken

„Die Viren der neuen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 machen sich aber eher im Rachen bemerkbar als in der Nase. Also ist es besser, wenn man den Abstrich tief im Rachen vornimmt oder in Rachen und Nase kombiniert. Dafür sollte man aber unbedingt in die Apotheke oder in eine Teststation gehen“, erklärt Rabady. Außerdem sollte man, wenn man über mehrere Tage Symptome zeigt, jeden Tag einen Antigen-Test vornehmen und ansonsten besser zuhause bleiben, so die Expertin.

Wer weiterhin lieber zuhause einen Antigen-Test machen möchte, sollte nicht versuchen, selbst tief in den Rachen vorzudringen, sondern die Probe im Nasen-Mundraum abnehmen. „Sollte das Ergebnis dann positiv sein, ist man sehr wahrscheinlich infiziert. Auf der sicheren Seite ist man aber trotzdem mit einem professionell durchgeführten Antigen-Test“, so Rabady. Am besten kombiniere man diesen Test dann gleich mit einem PCR-Test, der eine hohe Sicherheit aufweise, so Rabady.

Teststationen ohne lange Wartezeiten

Ähnlich beurteilt das auch Landessanitätsdirektorin Irmgard Lechner. Wer Symptome hat und negative Antigen-Test-Ergebnisse aufweist, sollte sich am besten an 1450 wenden, um sich beraten zu lassen. Zudem seien zusätzliche PCR-Tests nach wie vor die sicherere Variante, um eine CoV-Infektion zu erkennen und weitere Ansteckungen zu vermeiden, erklärt Lechner.

„Unsere Teststationen verzeichnen, trotz der zurzeit höheren Corona-Infektionszahlen, keine langen Wartezeiten. Wer eine Aufforderung durch 1450 oder die niederösterreichische Gesundheitsbehörde bekommen hat, kann sich dort testen lassen“, so die Landessanitätsdirektorin. Ohne einer derartigen Aufforderung ist eine Testung in einer behördlichen Teststraße nicht möglich, heißt es.