Errichtung eines neuen Windrades
APA/dpa-Zentralbild/Jens Büttner
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umwelt & klima

Ökostrom: Experten sehen Aufholbedarf

Die Ziele der Bundesländer beim Ökostrom seien zu niedrig angesetzt, kritisiert der Dachverband der Erneuerbaren Energie Österreich. Insbesondere Niederösterreich habe Aufholbedarf – obwohl laut Land 100 Prozent des Strombedarfs aus Ökostrom gedeckt werden.

Österreichweit sollen 100 Prozent des Stromverbrauchs bis zum Jahr 2030 aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden. Niederösterreich erfülle dieses Ziel laut Angaben des Landes bereits und plane auch einen weiteren Ausbau. Doch das Land müsse seine Ziele höher stecken, kritisiert der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ). Denn: Einige Bundesländer wie Oberösterreich oder Wien würden auf Stromlieferungen aus anderen Bundesländern angewiesen bleiben, so der EEÖ.

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Erneuerbare Energie Österreich

So kommt es, dass der EEÖ dem Land Niederösterreich von allen Bundesländern den größten Aufholbedarf attestiert: 7,3 Terrawattstunden an zusätzlichem jährlichem Erzeugungsbedarf würden dem Land fehlen. Den größten Anteil machen Windkraft mit 4,1 und Photovoltaik mit 2,7 Terrawattstunden aus, aber auch in der Wasser- und Wärmekraft müsse das Land seine Ziele um 0,3 bzw. um 0,2 Terrawattstunden nachschärfen. Zum Vergleich: In Wien sind es in Summe nur 0,7 Terrawattstunden, in Vorarlberg eine Terrawattstunde.

NÖ will sich nicht auf einzelne Terrawattstunden festlegen

Vom Land Niederösterreich heißt es dazu: „Niederösterreich wird seinen Beitrag zu Bundeszielen leisten, genauso wie das hoffentlich auch alle anderen Bundesländer machen werden.“ Mit 22,7 Prozent komme der bundesweit größte Anteil der Erneuerbaren Energie aus Niederösterreich, dicht gefolgt von Oberösterreich. Rechne man die Wasserkraft weg, seien es sogar 39,6 Prozent.

Beim Ausbau der Photovoltaik und bei der Windenergie sei Niederösterreich ebenfalls an der Spitze. Das Land werde den Ausbau weiter vorantreiben und den Klima- und Energiefahrplan verfolgen – auf einzelne Terrawattstunden wolle man sich aber nicht festlegen. Außerdem sei auch der Bund gefordert, heißt es vom Land: „Nicht vergessen darf man dabei auch Biomasse und Biogas, hier fordern wir dringend Initiativen vom Klimaministerium sowie massive Erleichterungen bei der PV-Förderung.“