Flohmarkt
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Wirtschaft

Teuerung belebt Geschäft mit Flohmärkten

Aufgrund der Teuerung werden Flohmärkte als Alternative zum regulären Handel immer beliebter. Weil viele beim Heizen sparen möchten, sind vor dem kommenden Winter warme Mäntel, Jacken und Decken besonders nachgefragt.

Die Flohmärkte boomen: Mehr als 40 ständige Flohmärkte gibt es in Niederösterreich. Dazu kommen etliche unregelmäßig stattfindende Märkte, die oft zugunsten sozialer Zwecke veranstaltet werden. Viele Standbetreiber merken in den vergangenen Wochen, dass sich die Nachfrage erhöht und dass mehr Secondhand-Ware auf den Märkten gekauft wird.

Besonders gesucht werden momentan warme Winterkleidung, Stiefel und Decken, heißt es auf dem wöchentlich stattfindenden Flohmarkt in Mödling. „Es gibt etliche Kunden, die beim Heizen sparen wollen“, erzählt eine Verkäuferin gegenüber noe.ORF.at. „Ich habe letzte Woche schon ein paar Decken verkauft und auch heute sind sie gefragt.“ Eine andere Verkäuferin ergänzt: „Natürlich freuen wir uns alle, wenn wir ein bisschen Geld verdienen können. Für mich ist aber auch wichtig, dass ich die Dinge nicht wegschmeißen muss. Eigentlich ist das, was wir hier machen, wirklich gelebte Nachhaltigkeit.“

Gebraucht statt neu

Derzeit wird alles teurer – immer mehr Menschen bleibt damit kaum mehr Geld übrig für die nicht alltäglichen Einkäufe. Flohmärkte sind deshalb derzeit besonders gefragt.

Handschuhe und Haube um zwei Euro

Der Mödlinger Flohmarkt findet immer am Sonntagvormittag am Parkplatz des Gymnasiums statt. „Bei uns verkaufen Privatpersonen direkt all das, was sie nicht mehr brauchen“, sagt Regina Schöck, die den Flohmarkt seit etwa 30 Jahren veranstaltet. Die Preise am Flohmarkt liegen deutlich unter jenen im Handel. Eine Verkäuferin bietet gebrauchte Handschuhe im Set mit einer Haube um zwei Euro an: „Ein bisschen handeln darf man mit mir noch“, erzählt sie, „ich freue mich auch, wenn ich 1,50 oder nur einen Euro bekomme. Für mich ist jeder Cent ein Gewinn.“

„Mit unserem Flohmarkt helfen wir gleich dreimal“, sagt auch Gerald Ofner, der den Pfarrflohmarkt in Sollenau (Bezirk Wiener Neustadt) organisiert: „Die Menschen, die Gegenstände spenden, freuen sich, dass diese eine neue Verwendung finden. Die Kunden, die günstig einkaufen, können sich hier Dinge leisten, die ihnen sonst zu teuer wären. Und der Reinerlös kommt zur Gänze sozial bedürftigen Menschen in Sollenau zugute.“