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Pilz und Karl sind Sportler des Jahres

Am Mittwochabend wurden im Rahmen der „Sportlounge 2022“ in Grafenegg Niederösterreichs „Sportlerinnen und Sportler des Jahres“ ausgezeichnet. Bei den Frauen setzte sich Kletter-Ass Jessica Pilz durch, bei den Herren Snowboarder Benjamin Karl.

Die Reitschule in Grafenegg (Bezirk Krems) diente auch heuer wieder als Schauplatz der Ehrung der besten Sportlerinnen und Sportler des Bundeslandes, die bereits zum 46. Mal stattfand. Nach den Premierensiegen der niederösterreichischen Radstars Anna Kiesenhofer und Patrick Konrad 2021, setzten sich dieses Mal bei der Wahl, die von den niederösterreichischen Sportjournalisten durchgeführt wurde, in den Hauptkategorien zwei „alte Bekannte“ durch.

Die Kletter-Weltmeisterin von 2018, Jessica Pilz, ist seit Jahren Stammgast bei der Wahl zu Niederösterreichs Sportlerin des Jahres und tauchte erstmals vor zehn Jahren als Dritte der Nachwuchswertung auf, damals hinter Kanutin Viktoria Wolffhardt und Dominic Thiem. Zwei dritten Plätzen in der allgemeinen Frauenkategorie folgte 2019 der erste Sieg nach ihrem WM-Titel.

Pilz gewann vor Fischer und Huber

Heuer fehlte die 25-jährige Haagerin (Bezirk Amstetten) bei der Sportlounge krankheitsbedingt, setzte sich aber dank Silber im Vorstieg und Bronze im Kombi-Bewerb bei der EM in München zum zweiten Mal durch. Platz zwei ging an Gewichtheberin Sarah Fischer, Dritte wurde Katharina Huber von den ÖSV-Skidamen.

Danninger, Pressler und Karl
TOBIAS JUNGMEIER
Benjamin Karl (rechts) mit Sportlandesrat Jochen Danninger und der Nachwuchssportlerin des Jahres Lena Pressler

Bei den Herren führte 2022 kein Weg an Snowboard-Olympiasieger Benjamin Karl vorbei. Der Wilhelmsburger (Bezirk St. Pölten) eroberte in Peking im Parallel-Riesentorlauf erstmals die Goldmedaille und setzte damit seiner erfolgreichen Karriere die Krone auf.

Karl stach Auböck aus

"Es ist eine gewaltige Ehre für mich und ich bin überglücklich, dass dieses Olympia-Gold mit dem Titel „Sportler des Jahres" gewürdigt wird. Für mich war Peking der letzte Mosaikstein, der mir in meiner Karriere noch gefehlt hat“, so Karl. Der 37-Jährige triumphierte nach 2008, 2011 und 2013 bereits zum vierten Mal und verwies dabei Schwimmstar Felix Auböck überraschend auf Platz zwei, der bei der Kurzbahn-WM in Abu Dhabi über 400 Meter Freistil Weltmeister wurde. Platz drei ging an Sprinter Markus Fuchs.

Den Titel „Nachwuchssportlerin des Jahres“ holte sich 400-Meter-Hürdenläuferin Lena Pressler. Die 21-Jährige stellte heuer beim Liese-Prokop-Memorial-Meeting mit 56,73 Sekunden eine neue nationale Bestmarke auf. „Den jahrzehntelangen Rekord zu verbessern war ein Traum und jetzt noch diese Auszeichnung, mit der ich nicht gerechnet habe – es war ein super Jahr für mich“, bilanzierte die Athletin der Union St. Pölten.

Familie Aigner räumte ab

Eine klare Angelegenheit war die Kategorie der Para-Sportler, in der wie auch schon national die Ski-Familie Aigner aus Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) groß abräumte. Johannes Aigner sicherte sich mit seinen fünf Paralympics- und vier WM-Medaillen erstmals den Titel vor seinen Schwestern Veronika und Barbara Aigner. „Es war eine Saison wie aus dem Märchenbuch und langsam verarbeite ich die letzten zwölf Monate. Es ist eine große Ehre, dass ich jetzt auch in Niederösterreich ausgezeichnet werde“, so der 17-Jährige, der sich derzeit im Trainingslager in Sölden auf die neue Saison vorbereitet.

Parasportler Familie Aigner
TOBIAS JUNGMEIER
Die Para-Ski-Geschwister Barbara, Veronika und Johannes Aigner meldeten sich via Video-Grußbotschaft zu Wort

SKN-Frauen erneut „Mannschaft des Jahres“

Ihren Vorjahressieg verteidigen konnten die Fußballfrauen des Serienmeisters SKN St. Pölten in der Kategorie „Mannschaft des Jahres“. Mit einer überlegenen Saison in Österreich mit Meistertitel und Cupsieg – dem siebenten Double in Folge – und dem erstmaligen Einzug in die Gruppenphase der Champions League setzte man sich vor den Frauenhandball-Doublegewinner Hypo Niederösterreich und Herren-Handballmeister UHK Krems durch. Defensivspielerin Alexandra Biroova nahm den Preis stellvertretend für die „Wölfinnen“ entgegen. „Wir haben hart für unseren Erfolg gearbeitet und viel investiert. Nach einer überragenden Saison ist dieser Titel die Krönung“, sagte sie.

Einer der ersten Gratulanten aller Preisträgerinnen und Preisträger war Sportlandesrat Jochen Danninger (ÖVP). „Herzlichen Glückwunsch an Jessica Pilz und Benjamin Karl. Sie haben in den vergangenen Monaten eindrucksvoll bewiesen, dass sie zur absoluten Weltspitze gehören. Mit ihren Leistungen sind sie großartige Vorbilder für Jung und Alt. Ganz Niederösterreich ist stolz“, betonte Danninger, der in Grafenegg auch historische Leistungen hervorhob und Fechter Michael Ludwig und Para-Tischtennisspieler Rudolf Hajek als Sportlegenden ehrte.