chronik

Asyl: Registrierung in Schwechat überlastet

Eine Lagerhalle in Schwechat (Bezirk Bruck/Leitha) gilt als Wartezone für die Registrierung von Asylwerbern. Momentan sei diese aber stark überlastet, berichtet der „Kurier“. Es komme teilweise zu tagelangen Wartezeiten, so das Innenministerium.

Eigentlich sollten sich Asylwerberinnen und Asylwerber in der Lagerhalle in der Nähe der Autobahnpolizeiinspektion in Schwechat nur für einen Fingerabdruck und zur Dokumentenüberprüfung einfinden, so die Landespolizeidirektion Niederösterreich. Für viele Asylwerber wurde die Lagerhalle aber zur ungeplanten Unterkunft, das bestätigt auch ein Sprecher des Innenministeriums. Ein bis zwei Tage Wartezeit hätte es bereits für einige Menschen in der Lagerhalle gegeben.

Das geschehe, weil die Länder sich weigern die Asylwerber zu übernehmen, so der Sprecher. Mit der Zulassung zum Asylverfahren gehe die Zuständigkeit für die Asylwerber eigentlich automatisch auf die Bundesländer über. Wenn diese aber nicht übernehmen, erhöhe sich die Anzahl der Menschen in den Bundesbetreuungseinrichtungen und es komme zu einer enormen Belastung des Systems und damit zu einer verlängerten Wartezeit bei der Registrierung, heißt es gegenüber noe.ORF.at.

Krätze in Lagerhalle ausgebrochen

Die mehr als 8.000 Plätze die dem Bund zur Verfügung stehen würden, seien voll belegt. Von diesen 8.000 Menschen müssten aber mehr als 5.600 in die Grundversorgung der Länder übernommen werden, heißt es aus dem Innenministerium. Die beheizbaren Zelte sollen als zusätzliche Quartiere dienen, um die Wartezonen bei den Registrierungsstellen zu entlasten, so das Innenministerium – mehr dazu in Zelte für Flüchtlinge laut Karner „sinnvolle Lösung“ (news.ORF.at; 24.10.2022).

Etwa 90 Personen aus Indien, Syrien oder Pakistan sind aktuell in der Wartezone in Schwechat, so die Polizei. In den letzten Tagen sei dort die ansteckende Hautkrankheit Krätze ausgebrochen. Das sei aber nicht ungewöhnlich bei Geflüchteten, heißt es. Viele würden sich auf ihren Fluchtrouten wegen unhygienischer Zustände mit gewissen Krankheiten infizieren. Die betroffenen Personen wurden medizinisch vom Roten Kreuz versorgt.