Landesgalerie Krems
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Kultur

Klimaaktivisten: Landesgalerie ist „wachsam“

Nach Attacken von Klimaaktivisten auf Kunstwerke zeigt man sich in der Landesgalerie Niederösterreich in Krems „wachsam“. Direktorin Gerda Ridler verurteilt die Aktionen. Das Museum hat die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.

Die Landesgalerie präsentiert die Kunstschätze des Landes Niederösterreich, die rund 100.000 Objekte umfassen. „Neben bedeutenden Werken des Mittelalters und des Barock liegt der Sammlungsschwerpunkt auf der Kunst vom 19. Jahrhundert bis zum zeitgenössischen Schaffen“, heißt es auf der Website des Museums. Zudem werden private Leihgaben gezeigt.

Gerda Ridler ist seit Jänner dieses Jahres künstlerische Leiterin. Sie habe aufgrund der jüngsten Vorfälle „keine schlaflosen Nächte“, sagte sie am Dienstag im Interview mit dem ORF Niederösterreich, „aber natürlich mache ich mir Sorgen“, so die Direktorin. Höchste Priorität habe für sie die Sicherheit der Kunst.

Große Taschen verboten, kleine werden untersucht

In der Landesgalerie wurden die Sicherheitsvorkehrungen zuletzt verschärft. Große Taschen und Rucksäcke mussten schon in der Vergangenheit an der Garderobe abgegeben werden, „aus aktuellem Anlass werden nun auch kleinere Taschen von unserem Team untersucht“, so Ridler. Das Aufsichtspersonal in den Ausstellungsräumen sei ebenfalls sensibilisiert. „Wir gehen alle mit wachsamem Auge durch das Museum“, sagte Ridler.

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Taschenkontrolle in der Landesgalerie
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Taschenkontrolle in der Landesgalerie: Große Taschen müssen abgegeben werden, kleine werden untersucht
Hausordnung in der Landesgalerie
ORF/Robert Morawec
Das Museum hat nach den jüngsten Vorfällen die Sicherheitsvorkehrungen verschärft
Ausstellungsbereich in der Landesgalerie Krems
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Oberste Priorität habe die Sicherheit der Kunst, so Direktorin Gerda Ridler
Landesgalerie Krems
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Die Landesgalerie blieb bislang von Klimaaktivismus verschont
Gerda Ridler, Direktorin der Landesgalerie Krems
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Direktorin Gerda Ridler: „Ich habe keine schlaflosen Nächte, aber natürlich mache ich mir Sorgen“

Erst am Dienstag hatten Klimaaktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ im Wiener Leopold Museum das Gemälde „Tod und Leben“ von Gustav Klimt mit schwarzer Farbe überschüttet. Ein Video und Bilder der Aktion teilte die Gruppe auf ihrem Twitteraccount, ein Sprecher des Museums bestätigte den Vorfall gegenüber der APA. Eine Person habe sich zudem am Glas, das das Werk schützt, festgeklebt. Beschädigt wurde das Kunstwerk laut einer ersten Bestandsaufnahme dabei nicht.

„Haben für Anliegen Verständnis“

„Wir haben für die Anliegen der Klimaaktivisten grundsätzlich Verständnis, denn auch wir wollen, dass unsere zukünftigen Generationen auf einer Welt leben, die lebenswert ist“, sagte die Direktorin der Landesgalerie. „Aber die Art und Weise, wie die Klimaaktivisten auf ihre Anliegen aufmerksam machen, können wir in gar keinem Fall unterstützen.“

In der Landesgalerie und in den anderen Museen auf der Kunstmeile in Krems habe es noch keine Attacken auf Gemälde gegeben. Vor dieser Gefahr sei man aber „natürlich nicht gefeit“, sagte Ridler. „Unser Schutz gilt den Kunstwerken und wir legen allerhöchste Priorität darauf, dass in unserem Haus, in der Landesgalerie, nichts passiert. Wir sind da, um die Kunst zu zeigen, und wir hoffen, dass das weiterhin so bleiben wird.“