Polarfuchs Wukk
Vier Pfoten
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Chronik

Illegal gehaltener Polarfuchs gerettet

Ein Polarfuchs ist aus einer illegalen Privathaltung im Bezirk Baden gerettet worden. Das Tier wurde laut der Tierschutzorganisation Vier Pfoten aufgepäppelt und nun in eine Wildtierstation nach Deutschland gebracht.

Der kleine Fuchs wurde laut der Tierschutzorganisation Vier Pfoten völlig unzureichend gehalten und von den Behörden schließlich ins Tierheim nach Vösendorf (Bezirk Mödling) gebracht. Nachdem er aufgepäppelt worden war, reiste Wukk nach Deutschland weiter. Wegen der Privathaltung war eine Auswilderung nicht möglich.

„Wir freuen uns sehr für den kleinen ‚Wukk‘. Nachdem er alle nötigen Impfungen in Vösendorf erhalten hat, steht seinem Start in ein besseres Leben nichts mehr im Wege“, sagte Vier-Pfoten-Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.

Am 27. Juli wurde Wukk im Privatbesitz im Bezirk Baden entdeckt und dem Halter durch die Behörden abgenommen. Im Wildtierpark Tierart in Rheinland-Pfalz werde der Polarfuchs „den notwendigen Platz haben, um seine Bedürfnisse als Wildtier ausleben zu können“. In der Einrichtung gebe es auch andere Füchse. „Wir hoffen daher, dass ‚Wukk‘ mit Artgenossen vergesellschaftet werden kann“, so Weissenböck.

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Der Polarfuchs wurde im Bezirk Baden illegal gehalten
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Nun kommt er in eine Wildtierstation in Deutschland
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Tierschutz Austria
Bereit für die Abfahrt: Im Tierheim in Vösendorf wurde der Polarfuchs aufgepäppelt

Wildtierhandel: Forderung nach strengeren Gesetzen

Die Privathaltung von Wildtieren wie Wukk sei eines der zahlreichen Beispiele für den illegalen Wildtierhandel, der ohnehin boomt und weltweit ein Milliardengeschäft ist. „Darunter leiden nicht nur die Tiere. Auch das Risiko für sogenannte Zoonosen, also Infektionskrankheiten, die von Tieren auf den Menschen übertragen werden und umgekehrt, steigt durch den illegalen Wildtierhandel massiv“, sagte Weissenböck.

„Wir brauchen hier europaweit viel strengere Gesetze und vor allem eine Positivliste, die genau festlegt, welche Tierarten auch privat gehalten werden dürfen. Für alle Tierarten, die nicht auf dieser Liste stehen, gilt dann automatisch ein Verbot. Das wäre ein wichtiger Schritt, um diesem unsäglichen Geschäft auf dem Rücken von Tier und Mensch Einhalt zu gebieten“, so die Vier-Pfoten-Kampagnenleiterin.

Polarfüchse werden auch nach wie vor in Europa jährlich zu Hunderttausenden für die Gewinnung ihres Pelzes gezüchtet. Daher hat eine Koalition von Tierschutz-NGOs im Mai die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „Pelzfreies Europa“ ins Leben gerufen. Ziel der Initiative, an der auch Vier Pfoten beteiligt ist, ist ein EU-weites Verbot der Haltung und Tötung von Pelztieren zum Zweck der Pelzgewinnung. Außerdem sollen Pelze und Pelzprodukte aus der Pelztierzucht auf dem europäischen Markt verboten werden.