Heino Göttweig
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Kultur

Heino mit Kirchenliedern zu Gast in Göttweig

Der deutsche Superstar Heino hat in seiner jahrzehntelangen Musikkarriere schon die unterschiedlichsten Stile ausprobiert. Nun hat er die Kirchenmusik für sich entdeckt und ist in den verschiedenen Gotteshäusern zu Gast, etwa auch im Stift Göttweig.

Rund ein halbes Jahrhundert lang unterhielt der gelernte Bäcker und Konditormeister Heinz Georg Kramm unter dem Künstlernamen Heino sein Publikum mit Volksliedern. Im Laufe seiner Karriere widmete er sich aber auch immer wieder anderen Genres, so coverte er etwa „Die Prinzen“ im „Heino-Stil“ und trat gemeinsam mit der Band Rammstein auf.

Ans Aufhören denkt der mittlerweile 83-Jährige offenbar nicht und so entdeckte er nun die Kirchenmusik für sich. Mit seinem neuen Programm tourt der Mann mit der schwarzen Sonnenbrille derzeit durch Österreich. Am Sonntag trat er bei seiner einzigen Niederösterreich-Station im Benediktinerstift Göttweig (Bezirk Krems) auf.

„Man muss immer wieder mal Neues ausprobieren“

„Man muss immer wieder mal etwas Neues ausprobieren“, sagt der Künstler. Er sei in einer sehr katholischen Familie aufgewachsen und mit der Kirche immer eng verbunden gewesen, erzählt er. Das sei die Inspiration für seine Kirchentour gewesen. „Mein Großvater hat im Kölner Dom Orgel gespielt und zwei meiner Cousins sind Pastoren geworden. Die Lieder, die ich hier jetzt singe, die habe ich schon als Kind mit meiner Mutter gesungen", sagte er.

Beim „Kirchentournee“-Stopp in Göttweig stand etwa das „Ave Verum“ von Mozart, Beethovens „Die Himmel rühmen“, „Guten Abend, gut’ Nacht“ von Brahms und „Ich bete an die Macht der Liebe“ am Programm. Auch Klassiker wie „Lobe den Herrn“ durften nicht fehlen. Begleitet wurde Heino vom Organisten Franz Lambert.

„Lieder, die man einfach kennt“

„Das sind Lieder, die man einfach kennt. Da kann jeder mitsingen und da singen auch die Leute hier in Göttweig mit“, meint Heino. Und tatsächlich wurde sein Ausflug in die Welt der Kirchenmusik gut angenommen. In der Stiftskirche Göttweig gab es trotz zusätzlicher Sitzmöglichkeiten keinen freien Platz, manche Zuschauerinnen und Zuschauer mussten sogar stehen.

Heino Stift Göttweig
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Das Stift Göttweig war am Sonntag für Heino prall gefüllt

„Die Stimme von Heino und die Kirche, dieses Besinnliche, das fasziniert mich total“, schwärmt etwa Renate Zehetbauer aus Roggendorf (Bezirk Horn). Aber nicht alle sind wegen Heino nach Göttweig gekommen. „Ich bin eigentlich eher wegen der Kirchenmusik hier. Ich bin kein Heino-Fan, aber die Kombination Heino und Kirchenlieder, davon bin ich begeistert“, sagt Camilla Manschein, ebenfalls aus Roggendorf.

Heino selbst war am Sonntag vor allem von der Kulisse begeistert: „Ich war ja schon in mehreren Kirchen zu Gast, aber so eine schöne Kirche wie hier in Göttweig hatte ich noch nicht.“ Am kommenden Wochenende tritt Heino noch in drei österreichischen Kirchen auf, darunter auch in Wien. Danach geht es in seiner Heimat Deutschland weiter. Ein Karriereende scheint nach wie vor nicht in Sicht und der Star zeigt sich offen dafür, noch weitere Musikstile auszuprobieren.