Dass Holz ein nachhaltiger Baustoff ist, ist hinlänglich bekannt – auch, dass man mit Holz heizen kann. Dass man Holz aber auch anziehen kann, dürfte den meisten neu sein. Durch ein österreichweit einzigartiges Verfahren soll aus Holz Designer-Mode werden.
Um aus Holz Textilstoffe zu machen, wird entrindete Buche in einen chemischen Prozess zu Cellulosefasern verarbeitet. Die verwendete Chemie wird am Ende den Fasern zur Gänze entzogen und kann wieder verwendet werden, erklärt Emanuel Burger, Eigentümer von „Wood Fashion“. Partnerbetriebe in Österreich verarbeiten die daraus gewonnen Stoffe zu Kleidung. Dabei sei kein Unterschied zu Stoffen aus Baumwolle zu bemerken, heißt es.
Während international bereits Holzfasern beigemengt werden, handelt es sich bei den in Österreich erzeugten und verarbeiteten Stoffen ausschließlich um Stoffe aus Buchenholz. Damit dieser „Holz-Stoff“ auch künftig in der Modewelt wurzeln kann, gab es für die Schülerinnen und Schüler der Lehranstalt und Fachschule für Mode in Wiener Neustadt einen Design-Wettbewerb.
Entwürfe landen 2023 am Laufsteg
Die drei besten Entwürfe wurden von einer Jury ausgewählt und landen kommendes Jahr am Laufsteg. In der Jury war neben Emanuel Burger auch die Modeexpertin Martina Reuter. „Ich habe geschaut, wie viel Stoff verarbeitet wird und wie verrückt es ist. Das habe ich bewertet. Es sind einige Entwürfe dabei, auf die ich mich schon freue", so Reuter.
Das Rennen machten am Ende die 16-jährige Sophie Kreller aus Eggendorf (Bezirk Wiener Neustadt), die 17-jährige Sophie Schiebendrein aus Forchenstein (Burgenland) und die 17-jährige Helene Stickler aus Bad Fischau-Brunn (Bezirk Wiener Neustadt).
Die „Mode aus Holz“ habe einen großen Vorteil, meinte Burgen. Sollte man die Kleidungsstücke nicht mehr tragen wollen oder sollten sie einmal verschlissen sein, könne man sie einfach kompostieren. „Zwischen sechs und acht Wochen“ dauere es – je nach Witterung – bis sich die Kleidungsstücke auflösen würden, erklärt er.