Mähdrescher bei der Getreideernte
APA/ROBERT JAEGER
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1,8 Milliarden Euro für die Landwirtschaft

Ab 2023 stellt die EU im Rahmen der neuen „Gemeinsamen Agrarpolitik“ (GAP) pro Jahr 1,8 Milliarden Euro für die österreichische Landwirtschaft zur Verfügung. Ziel ist eine nachhaltige, moderne und widerstandsfähige Landwirtschaft. Anträge können ab sofort gestellt werden.

Fairer, grüner und stärker leistungsorientiert soll sie sein: die neue GAP der EU. Österreich sei eines der ersten Mitglieder, das nun in die Umsetzung geht, sagt Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP). Nun gehe es darum, „die Bäuerinnen und Bauern zu überzeugen, zu informieren und mit ihnen zu diskutieren, damit sie in die neue Gemeinsame Agrarpolitik einsteigen.“

Landwirtinnen und Landwirte erhalten im Rahmen der GAP weiterhin Unterstützung in Form von Direktzahlungen, außerdem wird das Agrarumweltprogramm ÖPUL auf 574 Millionen Euro pro Jahr ausgeweitet. Der Fokus liegt auf der Förderung von Junglandwirten und Junglandwirtinnen bei der Hofübergabe, die Mittel sollen aber auch gerechter an kleine und mittlere Familienbetriebe verteilt werden. Anträge können bereits gestellt werden.

Niederösterreich für Versorgungssicherheit entscheidend

„Alleine die Investment-Förderung wird in den nächsten Jahren bis zu 21.000 Projekte sprießen lassen, von der Errichtung von Ställen bis hin zum Hofladen“, sagt Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). Die Förderungen sollen auch zur Lebensmittelsicherheit in Österreich beitragen. In dieser Hinsicht komme Niederösterreich eine besonders wichtige Rolle zu, „weil wir das Bundesland Nummer eins in Österreich sind“, wie Pernkopf betont.

So lägen ein Viertel aller landwirtschaftlichen Betriebe und die Hälfte der Ackerfläche in Niederösterreich. Acht von zehn österreichischen Erdäpfeln kämen aus Niederösterreich, ebenso wie jeder fünfte Liter Milch, so Pernkopf. Im Ernstfall würden die zwei größten Molkereien des Landes auch weiterhin mit Strom und Gas versorgt werden, wird versichert.

Strasser, Pernkopf, Totschnig und Schmuckenschlager vor einem Fotografen
ORF
Bauernbund-Präsident Georg Strasser, Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager (v.l.n.r.) in Herzogenburg (Bezirk St. Pölten)

Umweltschutz mit Versorgungssicherheit vereinbaren

„Diese Ernährungssouveränität, die Österreich in vielen Bereichen erhalten kann, ist unser höchstes Ziel und es war immer auch Grundziel der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union, dass man die Bevölkerung Europas entsprechend mit gesunden Lebensmitteln ernähren kann“, sagt der Präsident der niederösterreichischen Landwirtschaftskammer Johannes Schmuckenschlager.

Bei der GAP gelte es, Umweltschutz und Versorgungssicherheit zu vereinbaren, sagt Bauernbund-Präsident Georg Strasser: „Die Klimaziele, die Biodiversitätsziele, die Umweltschutzziele zu erreichen, das ist das eine. Aber auf der anderen Seite haben wir als oberstes Ziel, Österreich und Europa mit Lebensmitteln, mit Rohstoffen und mit Energie zu versorgen.“

Land fordert erneut Änderungen bei PV-Förderrichtlinien

Pernkopf forderte am Dienstag einmal mehr vom Bund, dass die Förderrichtlinien für Photovoltaikanlagen geändert werden. „Österreichweit haben 160.000 Menschen einen Förderantrag ausgefüllt, 65.000 sind zum Zug gekommen. 95.000 Menschen wollen also etwas machen, bekommen aber nicht die Bestätigung vom Vater Staat. Und hier fordere ich ein Umdenken. Dieses leidige Antragsprinzip muss weg. Jeder, der eine Photovoltaikanlage gebaut hat, muss dann, wenn sie fertig ist, eine Förderung bekommen. Das sollte das einfachste auf der Welt sein. Hier erwarte ich mir ganz dringend eine Lösung“, so Pernkopf.