Explosion in einem Einfamilienhaus in Dürnkrut
APA/BFKDO Gänserndorf
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Gericht

Tödliche Gasexplosion: Polier verurteilt

Nach einer tödlichen Gasexplosion am 13. März in einem Einfamilienhaus in Dürnkrut (Bezirk Gänserndorf) wurde der Polier jener Baustelle, die den Unfall ausgelöst haben soll, verurteilt – wegen grob fahrlässiger Tötung und Allgemeingefährdung.

Der Angeklagte wurde zu acht Monaten bedingter Haft sowie zu einer unbedingten Geldstrafe von 5.400 Euro verurteilt, teilte der Vizepräsident des Landesgerichts Korneuburg, Wolfgang Schuster-Kramer, auf Anfrage von noe.ORF.at mit. Das Urteil gegen den 53-Jährigen ist nicht rechtskräftig.

Der Tathergang war unstrittig, heißt es. Die Richterin sprach im Prozess am Donnerstag von einem schweren Vergehen, da der Polier die EVN hätte verständigen müssen. Den Baggerfahrer hingegen, der auf die Gasleitung stieß, treffe keine Schuld. Er habe den Polier verständigt – dieser hätte weiter handeln müssen, wurde betont. Es wurde jedoch laut Gericht nichts unternommen, um die Leitung zu überprüfen. Der Angeklagte zeigte sich vor Gericht geständig.

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Explosion in einem Einfamilienhaus in Dürnkrut
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Explosion in einem Einfamilienhaus in Dürnkrut
Bezirksfeuerwehrkommando Gänserndorf
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Pia Seiser/ORF
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Markus Posch
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Bezirksfeuerwehrkommando Gänserndorf

In der Nähe des betroffenen Hauses waren in den Tagen vor der Explosion Kanalgrabungsarbeiten durchgeführt worden. Ein Bagger stieß früheren Polizeiangaben zufolge auf eine Gasleitung und beschädigte ein T-Stück einer Anbohrschelle. Der Defekt befand sich demnach unter dem Erdreich und wurde deshalb von Arbeitern nicht bemerkt.

In Folge trat Gas aus und dürfte schleichend in das Einfamilienhaus eingedrungen sein. Das Gebäude selbst verfügte über keinen direkten Gasanschluss, es wurde bei der Explosion zerstört. Die 66-jährige Bewohnerin des Gebäudes erlag Wochen nach der Explosion im AKH Wien ihren Verletzungen – mehr dazu in Nach Gasexplosion: Frau im Spital gestorben (noe.ORF.at; 29.4.2022).