ZHANGJIAKOU,CHINA,08.FEB.22 – OLYMPICS, SNOWBOARDING – Winter Olympic Games Beijing 2022, parallel giant slalom, ladies, men. Image shows Benjamin Karl (AUT). Photo: GEPA pictures/ Matic Klansek
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Sport

„Vergoldeter“ Karl hat noch nicht genug

Mit Olympiagold in Peking erfüllte sich Snowboarder Benjamin Karl im vergangenen Jahr seinen größten Karrieretraum. An einen Rücktritt denkt der Wilhelmsburger (Bezirk St. Pölten) aber noch lange nicht. Mit 37 Jahren will Karl noch einmal durchstarten.

Fünffacher Weltmeister, dreifacher Gesamtweltcupsieger und seit vergangenem Winter auch Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Spielen – Benjamin Karl ist der erfolgreichste Alpin-Snowboarder aller Zeiten. Mit 37 Jahren hat der Wilhelmsburger alles erreicht, was man in seinem Sport erreichen kann. Dennoch will er im kommenden Weltcupwinter noch einmal angreifen.

Neues Material als Motivationsspritze

„Mich treibt die Verbesserung in der Sportart selbst an“, so Karl im Gespräch mit noe.ORF.at. „Ich habe kurz vor den Olympischen Spielen das Material gewechselt und mit einem völlig neuen Brett die Goldmedaille geholt. Derzeit entwickeln wir die Marke weiter. Ich merke, dass da extrem viel Potential drinsteckt, und das motiviert mich“, so der Niederösterreicher.

ZHANGJIAKOU,CHINA,08.FEB.22 – OLYMPICS, SNOWBOARDING – Winter Olympic Games Beijing 2022, parallel giant slalom, men, award ceremony. Image shows the rejoicing of Benjamin Karl (AUT). keywords: medal. Photo: GEPA pictures/ Matic Klansek
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Olympiagold in Peking war für Benjamin Karl der letzte Mosaikstein einer erfolgreichen Karriere

Eigentlich hätte der Startschuss zur neuen Weltcupsaison schon in der vergangenen Woche fallen sollen. Die Rennen im italienischen Livigno mussten allerdings wegen Schneemangels abgesagt werden. Überhaupt hatten die Alpinboarder vor der Saison mit schwierigen Trainingsbedingungen zu kämpfen.

Schwierige Saisonvorbereitung

„Die Vorbereitung war so schlecht wie schon lange nicht mehr“, so Karl. „Es ist wie verhext. Entweder es war zu wenig Schnee und das Wetter war schlecht oder es war zu viel Schnee und zu weich. Im Slalom habe ich noch keinen einzigen guten Trainingstag gehabt. Im Riesentorlauf läuft es dafür richtig gut, da bin ich super schnell.“

Die ersten Saisonrennen finden am Wochenende in Winterberg statt. An den deutschen Skiort hat Karl nicht die besten Erinnerungen. „Winterberg war immer schon schwierig für mich. Es ist ein Rennen, wo ich sogar Probleme habe, mich fürs Finale zu qualifizieren. Die Pistenverhältnisse sind normalerweise ziemlich schlecht. Deshalb freue ich mich über jede Platzierung, die vorne mit dabei ist“, so Karl.

ZHANGJIAKOU,CHINA,08.FEB.22 – OLYMPICS, SNOWBOARDING – Winter Olympic Games Beijing 2022, parallel giant slalom, ladies, men. Image shows Benjamin Karl (AUT). Photo: GEPA pictures/ Matic Klansek
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Zum Start in die neue Saison nimmt Benjamin Karl seine vierte große Kristallkugel ins Visier

Körperlich fühlt sich der Wilhelmsburger trotz seines für einen Spitzensportler fortgeschrittenen Alters bereit für Topleistungen. „Ich bin so fit wie eh und je und gehöre zu den Athleten mit den meisten Trainingsfahrten pro Tag. Ich arbeite vermehrt an meiner Ausdauer und das kommt mir extrem zugute“, strotzt Karl vor Selbstvertrauen.

Vierter Gesamtweltcupsieg als Ziel

Auf die Frage nach den Saisonzielen gibt Karl eine klare Antwort. Er will zum vierten Mal in seiner Karriere die große Kristallkugel gewinnen. „Mein großes Ziel, das ich mir gesteckt habe, ist der Gesamtweltcupsieg. Bis dahin liegt aber noch viel Arbeit vor mir. Noch kann ich nicht wirklich sagen, wo ich stehe.“

Eine erste Standortbestimmung werden die Rennen in Winterberg liefern. Eröffnet wird die Saison am Wochenende mit zwei Parallel-Slaloms – am Samstag steigt ein Mixed-Teambewerb, am Sonntag das klassische Einzelrennen. Dann hofft Karl auf einen gelungenen Start. „Ich fühle mich bereit und bin voller Vorfreude. Der Weltcupwinter kann kommen“, so der Olympiasieger.