Verkehr

Neuer Zugfahrplan bringt höhere Preise

Am kommenden Sonntag tritt europaweit der neue Zugfahrplan in Kraft. Die ÖBB versprechen mehr und bessere Verbindungen, etwa für Pendler der Franz-Josefs-Bahn und der Marchegger Ostbahn. Allerdings steigen mit dem neuen Fahrplan auch die Preise.

Mit dem Fahrplanwechsel wird das Angebot erweitert: Auf der Südbahn zwischen Wien und Villach kommen vier Fernzüge hinzu und ermöglichen damit von und nach Kärnten einen Stundentakt zur Hauptverkehrszeit. Neue Früh- und Abendverbindungen erwarten die Reisenden auch auf der Weststrecke. Eine neue Railjet-Verbindung bringt Fahrgäste etwa um 00:28 Uhr von Wien retour nach Linz.

Neu im Fahrplan ist eine – aus der Geschichte wiederbelebte – direkte Zugverbindung vom Wiener Franz-Josefs-Bahnhof über das Waldviertel und Südböhmen direkt und ohne Umstieg nach Prag. Von Montag bis Freitag wird diese Verbindung einmal täglich, an Wochenenden sogar zweimal täglich angeboten.

ÖBB Doppelstockzug im Cityjet-Design
ÖBB/Andreas Scheiblecker
Die historische Direktverbindung zwischen Wien und Prag durch das Waldviertel wird wiederbelebt

1,3 Millionen Kilometer

Im Nah- und Regionalverkehr erwarten die Pendlerinnen und Pendler ebenfalls Verbesserungen, betonen die ÖBB in einer Aussendung, vor allem mit diversen Taktverdichtungen und zusätzliche Verbindungen im Früh- und Abendverkehr. Im neuen Fahrplanjahr würde der Nah- und Regionalverkehr österreichweit etwa 1,3 Millionen Kilometer mehr umfassen.

Mit Sonntag ist laut ÖBB auch das größte Elektrifizierungsprojekt der vergangenen Jahre abgeschlossen: die Marchegger Ostbahn. Ab dem Fahrplanwechsel sollen auf der Strecke von Wien bis Marchegg (Bezirk Gänserndorf) vorrangig die mit 100 Prozent grünem Strom betriebenen, barrierefreien Cityjets eingesetzt werden. Insgesamt wurden auf der Marchegger Ostbahn 37 Kilometer elektrifiziert.

Bauarbeiten Vollausbau Marchegg
Robert Deopito
Die Arbeiten für den zweigleisigen Vollausbau haben Mitte 2022 begonnen und „liegen bis dato im Zeitplan“, teilten die ÖBB mit

Durch Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h wird die Fahrzeit der Aussendung zufolge um bis zu fünf Minuten verkürzt. Sämtliche Eisenbahnkreuzungen entlang der Strecke in Niederösterreich wurden aufgelassen und für mehr Verkehrssicherheit durch Über- oder Unterführungen ersetzt. Bis 2025 soll der heuer gestartete zweigleisige Vollausbau der Marchegger Ostbahn beendet sein.

Tickets werden teurer und günstiger

Die ÖBB haben mit dem Fahrplanwechsel auch Preiserhöhungen angekündigt. Die Tickets in der zweiten Klasse werden um durchschnittlich 3,9 Prozent teurer. Der Preis für das Klimaticket bleibt gleich. Günstiger werden mit Jahreswechsel aber Tickets im internationalen Fernverkehr, weil die Mehrwertsteuer für internationale Tickets für den österreichischen Streckenteil wegfällt.