Verkehr

Rekord: Mehr als eine Million Raser geblitzt

Die Zahl der Radarstrafen hat in Niederösterreich in diesem Jahr stark zugenommen. Wie noe.ORF.at exklusiv erfahren hat, wurde kürzlich die Grenze von einer Million Anzeigen überschritten. Das sind so viele wie noch nie. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Eine Million Radaranzeigen bedeuten, dass es in dem zu Ende gehenden Jahr 2022 rein statistisch zweimal pro Minute geblitzt hat. Ob insgesamt schneller gefahren wird als erlaubt, lässt sich dadurch allerdings nicht abschätzen, sagte Willy Konrath, der Leiter der Verkehrsabteilung der Polizei in Niederösterreich.

Es dürfte mehrere Gründe für die hohe Anzahl an Anzeigen geben. Auch der technische Fortschritt spielt hier eine Rolle. Fix sei, dass das Überwachungsnetz dichter wird. Zudem wird die Technik für Messung und Auswertung präzisiert.

Viele Übertretungen von Statistik nicht erfasst

Eine Million Anzeigen bedeuten laut Landesverkehrsabteilung der Polizei einen Anstieg um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Geblitzt wird neben Section-Control-Bereichen mit fix installierten Radarboxen sowie mit mobilen Radargeräten. Noch gar nicht eingerechnet sind bei dieser Rekordzahl jene Schnellfahrende, die nach Messung mit einer Laserpistole erwischt bzw. durch eine Zivilstreife gestoppt wurden.

Die Diskussion darüber, ob bei extremen Geschwindigkeitsübertretungen das Fahrzeug beschlagnahmt werden soll, wollte Konrath nicht kommentieren. Er betonte nur generell, dass jede Maßnahme, die zur Einhaltung der Tempolimits führe, zu begrüßen sei.

Vor einer Woche hatte Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) angekündigt, extremes Rasen deutlich härter ahnden zu wollen. Das Auto der jeweiligen Lenkerinnen und Lenker solle künftig an Ort und Stelle beschlagnahmt werden können – mehr dazu in „‚Extremen Rasern‘ wird Auto abgenommen“ (news.ORF.at; 5.12.2022).