Windrad in der Nähe von Loosdorf
APA/HELMUT FOHRINGER
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Wirtschaft

Energiepreise: Netzentgelte werden erhöht

Mit Jahresbeginn droht eine weitere Erhöhung der Stromrechnung – diesmal für alle Haushalte, unabhängig von den Energiebetreibern. Grund dafür sind allerdings nicht die Energiekosten, sondern die Netzentgelte. Diese werden von der E-Control erhöht.

Viele Kundinnen und Kunden werden über den drohenden Anstieg der Energiepreise überrascht sein, denn erst im September wurde der Strompreis von der EVN erhöht. Dieser soll bis März stabil bleiben. Ab 1. Jänner wird jedoch nicht der Preis für die Energie erhöht, sondern jener für das Netz, welches die Energie transportiert, heißt es.

Diese Preiserhöhung wird nicht von der Netz Niederösterreich oder den Wiener Netzen vorgenommen, sondern unterliegt der Bundesregulierungsbehörde E-Control. Diese hat die Anpassung des sogenannten „Systemnutzungsentgeltes“ um mehr als neun Prozent verordnet, wodurch der gestiegene Aufwand der Netzerhaltung abgegolten werden soll.

Mehrkosten in Höhe von 107 Euro pro Haushalt

Für einen durchschnittlichen Haushalt bedeutet diese Preiserhöhung der Netzentgelte Mehrkosten von 107 Euro pro Jahr. Allerdings beschloss die Bundesregierung, 60 Prozent dieser Preiserhöhung im ersten Halbjahr abzufedern. 260 Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung. Was allerdings noch fehlt, ist das entsprechende Gesetz dafür.

„Bereits jetzt werden seitens des Vorstands der E-Control alle Vorbereitungen zur Umsetzung der dafür notwendigen Maßnahmen getroffen, sodass sehr bald im neuen Jahr eine Novelle der Systemnutzungsentgelte-Verordnung durch die Regulierungskommission beschlossen werden kann“, betont Alfons Haber, Vorstand der E-Control.

Netzentgelte steigen auch beim Gas

Auch beim Gas kommt es ab 2023 zu Mehrkosten, allerdings fallen diese nicht so gravierend aus wie jene beim Stromnetz. „Für einen gasbeheizten Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 15.000 Kilowattstunden verteuern sich im österreichweiten Schnitt die Netzentgelte um 13 Prozent bzw. 3,50 Euro pro Monat“, prognostiziert der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch.

Die steigenden Netzentgelte lassen sich laut Urbantschitsch auf steigende Investitionstätigkeiten für den Ausbau und den Erhalt des Stromnetzes zurückführen, wobei dies je nach Region unterschiedlich starke Auswirkungen hat. Somit ergibt sich eine Preissteigerung der Netzentgelte um 7,4 Prozent.