Gesundheit

Notfallarmband soll Sanitäter unterstützen

In Niederösterreich wird in einem Pilotprojekt ein Armband getestet, auf dem Informationen zu Vorerkrankungen von Patienten gespeichert sind. Es soll Rettungskräften im Notfall dabei helfen, die richtige Behandlung zu wählen.

Das Notfallarmband „Nordstern“ ist sozusagen ein medizinischer Ausweis für Menschen mit Vorerkrankungen. Es speichert auf einer gesicherten Datenbank relevante Informationen, etwa zu Vorerkrankungen oder Allergien. Im Notfall können Sanitäterinnen oder Sanitäter diese Daten über einen Code im Armband auslesen und die Behandlungsmethode entsprechend abstimmen.

Es gehe dabei etwa um Zucker-Patienten, die im Notfall eine erhöhte Zuckerdosis erhalten müssen, erklärt Notruf-Niederösterreich-Sprecher Stefan Spielbichler. Ähnlich sei es bei Transplantationspatienten: Diese dürften nur in bestimmten Fachkliniken behandelt werden. Diese Informationen zur richtigen Zeit könnten im Notfall Leben retten, so Spielbichler. Österreichweit gibt es laut Notruf Niederösterreich rund 400.000 Menschen mit solchen seltenen Erkrankungen.

Notfallarmband
Monai, Pirker
Das Notfallarmband wird derzeit in einem Pilotprojekt in Niederösterreich getestet

„Nordstern fungiert als Sprachrohr für Menschen mit Krankheiten deren Behandlung im Notfall abweichend ist“, so der Initiator und Geschäftsführer der Kärnter Firma Wasserwirt Healthcare, die das Armband entwickelt hat, Bernhard Monai. „Es betrifft Menschen, die sich im Notfall nicht mehr mitteilen oder fundierte medizinisch relevante Fakten weitergeben können."

Niederösterreich beteiligt sich an Testphase

Die Rettungsleitstelle Notruf Niederösterreich begleitet das Projekt bereits seit der Entwicklungsphase. Die Kooperation wird nun auch in der Pilotphase fortgesetzt. Niederösterreich ist das erste Bundesland, das sich an dem Projekt beteiligt.

„Wir erleben es nahezu tagtäglich, dass es im Einsatz entweder keine oder zu unterschiedliche Notfallsysteme gibt, die aber keine sofortige Überprüfung ermöglichen, und damit Sicherheit für Patienteninnen, Patienten und Rettungsdienstpersonal gewährleistet werden kann", so der Geschäftsführer von Notruf Niederösterreich, Christof Constantin Chwojka.