Wirtschaft

AMS: Vollbeschäftigung in fünf Bezirken

Der heimische Arbeitsmarkt hat sich trotz der Konjunkturschwäche zum Ende des Jahres gut entwickelt. Die Arbeitslosigkeit geht erneut auf 7,1 Prozent zurück, in fünf Bezirken herrscht Vollbeschäftigung und die Zahl an offenen Stellen ist auf einem Allzeithoch.

Die Lage am Arbeitsmarkt sei auch im Dezember stabil geblieben, heißt es am Montag vom AMS Niederösterreich. Seit nunmehr 22 Monaten in Folge geht die Arbeitslosigkeit zurück und lag Ende Dezember mit 7,1 Prozent um 1,9 Prozent-Punkt niedriger als vor der CoV-Krise im Jahr 2019. Niedriger war die Arbeitslosenquote in Niederösterreich zuletzt vor 22 Jahren (im Dezember 2000) mit 6,7 Prozent, freut sich AMS- Landesgeschäftsführer Sven Hergovich.

Ende Dezember waren 56.585 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt oder in Schulung – um 10,4 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Das ist österreichweit der stärkste relative Rückgang. Gegenüber dem Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 ging die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich um 17,2 Prozent zurück.

Deutlich weniger Langzeitarbeitslose

5.655 Personen in Niederösterreich gelten derzeit als langzeitarbeitslos. Das sind 11,6 Prozent aller als arbeitslos vorgemerkten Personen – um 4.216 (-42,7 Prozent) weniger als vor der Krise. Laut AMS entspricht das dem niedrigsten Niveau seit Juli 2014. Diese Entwicklung zeige die Wirkung der gestarteten Projekte, sagt Arbeitsmarkt-Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) und verspricht: "Wir werden weiterhin bei der Langzeitarbeitslosigkeit nicht locker lassen.“

Vollbeschäftigung Bezirke Grafik
ORF/Julia Freytag
In fünf Bezirken gibt es derzeit eine Arbeitslosenquote von unter drei Prozent und damit Vollbeschäftigung

In fünf Bezirken gibt es derzeit Vollbeschäftigung. Das bedeutet, es gibt eine Arbeitslosenquote von unter drei Prozent. Davon betroffen sind die Bezirke Waidhofen an der Ybbs (2,1 Prozent), Scheibbs und Horn (2,3), Zwettl (2,7) und Melk (2,8). „Das Jahr 2023 wird von kräftiger Arbeitskräftenachfrage geprägt sein", sagt Hergovich. Neben intensiver Vermittlungsarbeit steht im kommenden Jahr hochwertige Fachkräftequalifizierung ganz oben auf der Agenda des AMS.

Rekordwert an offenen Stellen

Die Zahl der unselbständig Beschäftigten ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent bzw. um 3,9 Prozent im Vergleich zu 2019 auf 640.000 Personen gestiegen. Die Unternehmen suchen weiterhin nach Arbeitskräften. Ende Dezember waren mit 17.064 freien Stellen um über vier Fünftel mehr als vor der Krise im Jahr 2019 gemeldet. Ein so hohes Stellenangebot gab es in Niederösterreich laut AMS noch nie.

Auch am Lehrstellenmarkt zeigt sich seit einiger Zeit eine veränderte Situation. Lehrstellensuchende standen Ende Dezember einem Überangebot an Lehrstellen gegenüber. Mit 1.265 sofort verfügbare Lehrstellen in Niederösterreich gab es doppelt so viele offene Lehrstellen als vor der Coronavirus-Krise im Jahr 2019 bzw. mit 896 um ein Viertel weniger Lehrstellensuchende.