Oper Burg Gars am Kamp von Oben
Adrian Pfeffer
Adrian Pfeffer
Kultur

Gars: Zum Abschied wird „Aida“ gespielt

Intendant Johannes Wildner verlässt nach zehn Jahren die Burg Gars (Bezirk Horn). Die letzte Oper unter seiner Führung wird Verdis „Aida“ sein. Zusätzlich dazu präsentiert die Burg ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.

Die Oper Burg Gars im Waldviertel präsentiert heuer von 15. Juli bis 5. August „Aida“ von Giuseppe Verdi. Dabei handelt es sich um die letzte Opernproduktion unter Intendant Johannes Wildner, der sich nach zehn Jahren verabschiedet. „Aida“ entstand als Auftragswerk des ägyptischen Vizekönigs Ismael Pascha zur feierlichen Eröffnung des Suezkanals und wurde 1871 uraufgeführt.

„Regisseur Philipp Harnoncourt wird sich dieser Oper, die im Oeuvre Verdis auch hinsichtlich der zeitgeschichtlichen Bedeutung eine absolute Sonderstellung einnimmt, mit viel Fingerspitzengefühl annähern und garantiert ein bewegendes Drama auf die Bühne zaubern“, sagte Wildner. Auf Besucherinnen und Besucher wartet zudem laut Aussendung „das bisher umfangreichste Rahmenprogramm“ mit einem Chorkonzert und Auftritten von Josh, Die Seer, Otto Lechner oder Thomas Stipsits.

Rahmenprogramm mit Chorkonzert, Kabarett und Musik

Im Rahmenprogramm präsentiert Akkordeonvirtuose Otto Lechner am 26. August – 50 Jahre nach dessen Erscheinen – eine einzigartige Version des Albums „The Dark Side of the Moon“ von Pink Floyd. Er spielt gemeinsam mit der aus Kalifornien stammenden Theremin-Virtuosin Pamelia Stickney und dem Gitarristen Karl Ritter.

Als Highlight wurde das Chorkonzert „Carmina Burana“ & „Carmina Austriaca“ am 2. September angekündigt. Als österreichisches Pendant zu Carl Orffs „Carmina Burana“ hat das Land Niederösterreich den Schriftsteller und Musikhistoriker Michael Korth sowie den Komponisten Gerald Wirth beauftragt, Österreichs mittelalterliche Minnegesänge neu hörbar zu machen. Die daraus entstandene „Carmina Austriaca“ wird in seiner Neufassung in Gars uraufgeführt. Das Konzert bildet den Abschluss des „Waldviertler Chortages“.

Vorstellung Die Zauberflöte an der Oper Burg Gars am Kamp
Reinhard Podolsky
Auf der Bühne der Burg Gars wird diesen Sommer unter anderem die Oper „Aida“ gezeigt

Schubertiade zum Ende der künstlerischen Leitung

Zum Abschied des Intendanten, der die Leitung des Festivals 2013 übernommen hat, werden Freunde, Wegbegleiter und Johannes Wildner selbst am 22. September kammermusikalische Perlen von Franz Schubert darbieten. „Im Zentrum meiner künstlerischen Tätigkeit in Gars steht bis heute der Anspruch, Musiktheater in seiner mitreißendsten Form für das Publikum erlebbar zu machen und dabei die über tausend Jahre alte Babenberger Burg mit all ihrer Mystik eine eigenständige Rolle im Operngeschehen spielen zu lassen. Ich bin stolz auf das, was gemeinsam mit einem engagierten Team aufgebaut werden konnte, ebenso darauf, das Opernhaus des Waldviertels bestens etabliert an eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger zu übergeben“, betonte Wildner.

„Es gibt kein Vertrauensverhältnis zwischen dem Bürgermeister und mir mehr“, meinte Wildner zum bevorstehenden Ende seiner Intendanz. Gleichzeitig betonte er: „Ich scheide völlig ohne Groll.“ Nach zehn Jahren sei es auch Zeit für eine Neupositionierung und Neuorientierung in Gars.

Er übergebe ein „sehr geordnetes Haus“, man habe im Vorjahr schwarze Zahlen geschrieben. Wer die Intendanz übernimmt, wurde noch nicht bekanntgegeben. Wildner ist Professor für Dirigieren an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und Chefdirigent des Sønderjyllands Symphony Orchestra in Sønderborg (Dänemark).