Wachsoldat beim Kaserneneingang in Wr. Neustadt
APA/Florian Wieser
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Chronik

Toter Soldat: Ermittler warten auf Gutachten

Nach der Tötung eines Wachsoldaten in der Flugfeldkaserne in Wiener Neustadt Anfang Jänner dauern die Ermittlungen an. Klarheit sollen laut Staatsanwaltschaft zwei Gutachten bringen. Die genauen Umstände bzw. das Motiv sind noch offen.

Sowohl das toxikologische Gutachten als auch das Schussgutachten sind noch ausständig, betont der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, Erich Habitzl, am Donnerstag gegenüber noe.ORF.at. Dass solche Untersuchungen mehrere Wochen dauern, sei nicht ungewöhnlich, so Habitzl. Beim Schussgutachten würde das Bundeskriminalamt etwa mehrere Versuche rekonstruieren.

Laut dem vorläufigen Obduktionsgutachten starb der Wachsoldat zwar nach einem Lungendurchschuss, zeitintensiv sei jedoch die schriftliche Ausfertigung des Gutachtens, so Habitzl. Neben der Obduktion selbst müssen die Gutachter meist auch Einschätzungen zu Fragen geben, die die Ermittler stellen.

Zwei Versionen zum Auslöser

Doch auch der Auslöser des Vorfalls ist noch nicht geklärt. Zunächst hieß es, dass der getötete Grundwehrdiener einen Unteroffizier attackiert und dieser aus Notwehr geschossen habe. Später berichteten zwei Zeugen von mehreren Schüssen und einer Rangelei. In dieser Frage warte man noch auf einen ergänzenden Bericht des Landeskriminalamtes, betont der Sprecher. Auf Basis dieser Erkenntnisse werde über weitere rechtliche Schritte entschieden, bei Bedarf wäre auch eine Tatrekonstruktion in der Kaserne möglich.

Die Staatsanwaltschaft geht weiterhin von Notwehr des Unteroffiziers aus. Der Burgenländer wurde damals am Kopf verletzt und im Spital ambulant behandelt. Da laut Habitzl kein dringender Mordverdacht vorlag, wurde der vorübergehend festgenommene Unteroffizier damals auf freien Fuß gesetzt. Auch dienstrechtliche Konsequenzen gab es laut Bundesheer bisher nicht.