Chronik

Lawine in Annaberg: Verschütteter gerettet

In Annaberg (Bezirk Lilienfeld) ist Mittwochmittag eine Lawine abgegangen. Bei einer großen Suchaktion wurde nach einem verschütteten Mann gesucht, der nach drei Stunden aus den Schneemassen gerettet werden konnte.

Um die Mittagszeit ging die Lawine im freien Gelände in Annaberg ab. Sofort wurde ein Großeinsatz ausgelöst, nach Informationen der Einsatzkräfte wurde eine Person von der Lawine verschüttet. Der Mann (Jahrgang 1955) war gemeinsam mit zwei weiteren Männern auf einer Skitour unterwegs. Zwei Mitglieder der dreiköpfigen Gruppe hatten sich allerdings rechtzeitig in Sicherheit bringen können und wählten den Alpinnotruf.

Bergretter samt Hunden und die Alpinpolizei rückten zur großen Suchaktion aus, auch Hubschrauber und Drohnen waren beteiligt. Die Suche war laut Information der Bergrettung „besonders schwierig, weil alle drei Skitourengeher schlecht ausgerüstet waren und keine adäquate Lawinenschutzausrüstung mit sich trugen – weder Lawinenverschüttetensuchgerät LVS noch Sonde oder Schaufel.“ Dennoch konnte der Verschüttete drei Stunden später gefunden und gerettet werden.

Verletzt und stark unterkühlt

Der verletzte und stark unterkühlte Mann wurde per Seil gerettet, wie auch die Exekutive berichtete. „Die Person wurde per Tau aus dem Gelände geflogen. Anschließend folgte der Transport mit dem Christophorus 2 ins Universitätsklinikum St. Pölten. Aktuell gibt es noch keine genauen Angaben zu seinem Gesundheitszustand“, teilte die Bergrettung am Mittwochabend mit.

Fotostrecke mit 6 Bildern

Lawinenabgang Annaberg
Bergrettung / Oliver Himmel
100 Helferinnen und Helfer waren an der Suche beteiligt
Einsatz
APA/BERGRETTUNG
Zu Mittag ging die Lawine ab, kurz danach begann der Großeinsatz
Einsatz
APA/BERGRETTUNG
Hier, im freien Gelände, ging die Lawine ab
Einsatz
APA/BERGRETTUNG
Nach drei Stunden konnte der Mann gerettet werden
Einsatz
APA/BERGRETTUNG
An der Suchaktion beteiligt waren Bergrettung, Alpin- und Flugpolizei, Hundeführerstaffeln, Rotes Kreuz, Mitarbeiter der Annaberger Lifte, Feuerwehr und drei Hubschrauber – zwei der Polizei und Christophorus 2 vom ÖAMTC
Lawinenabgang Annaberg
Bergrettung / Oliver Himmel
Ein erfolgreicher Einsatz für die Bergretter

Die Einsatzkräfte sprachen gegenüber noe.ORF.at von einem Wunder, dass es gelang, die Person nach so einer langen Zeit noch lebend aus den Schneemassen zu retten. Die zwei Männer, die sich selbst in Sicherheit bringen konnten, wurden von Kriseninterventionsteams betreut.

50 bis 70 Meter große Nassschneelawine: „Fest wie Beton“

Zum Abgang war es laut Bergrettung zu Mittag auf dem Forstweg Haupttürnitzrotte in der Nähe des 1.334 Meter hohen Hennesteck gekommen. Die Lawinengefahr war am Mittwoch in den Türnitzer Alpen laut Warndienst im Tagesverlauf von gering (Stufe eins von fünf) auf mäßig (Stufe zwei) gestiegen.

Bei der Lawine handelte es sich laut Bergrettung um eine etwa 50 bis 70 Meter große Nassschneelawine. Eine Nassschneelawine sei „fest wie Beton“, die Überlebenschance nach drei Stunden sei sehr gering, hieß es von der Bergrettung.

Betont wurde eine „perfekte Zusammenarbeit“ der Einsatzorganisationen. „Wir haben heute eine unglaubliche Leistung unserer Einsatzkräfte erlebt“, sagte der Landesleiter der Bergrettung, Matthias Cernusca. An der Suchaktion beteiligt waren 100 Menschen – Bergrettung, Alpin- und Flugpolizei, Hundeführer samt Hunden, Rotes Kreuz, Mitarbeiter der Annaberger Lifte und die Feuerwehr.

Außerdem waren drei Hubschrauber – zwei der Polizei und Christophorus 2 vom ÖAMTC – im Einsatz. Eine mobile Tankstelle des Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverbands wurde für die Versorgung der Helikopter zum Einsatzort transportiert.