Es ist kein Einzelfall. In den vergangenen Jahren kam es in Niederösterreich immer wieder vor, dass Ortstafeln gestohlen wurden – etwa in den Bezirken Mistelbach, Baden und Neunkirchen. Eine Serie wie im September im Pielachtal und im angrenzenden Wilhelmsburg (beide Bezirk St. Pölten) ist aber auch für die Polizei außergewöhnlich.
Innerhalb von vier Tagen wurden dort sieben Ortstafeln und fünfzehn Straßenverkehrszeichen gestohlen. Die Tafeln tauchten seitdem nie wieder auf und mussten durch neue ersetzt werden. Eine solche neue wäre jetzt fast wieder gestohlen worden.
Von den Dieben fehlt jede Spur
Die Ortstafel Waasen in der Gemeinde Weinburg (Bezirk St. Pölten) wollten Diebe in der Nacht von Montag auf Dienstag abmontieren. Ein Anrainer bemerkte die Unbekannten auf frischer Tat und verscheuchte sie – angeblich ein Paar in einem Luxusauto.
Von den Dieben fehlt aber jede Spur, bestätigt Raimund Schwaigerlehner, Sprecher der niederösterreichischen Polizei: „Die umfangreichen Ermittlungen nach der Serie im September im Pielachtal sind im Sande verlaufen und auch was diesen neuerlichen Versuch betrifft, haben wir keinen Hinweis auf eine Täterschaft.“
Ortstafel auf Fingerabdrücke untersucht
Ob Mutprobe oder „b’soffene G’schicht“ – ein Kavaliersdelikt ist ein solcher Diebstahl jedenfalls nicht. Wenn die Ortstafel abmontiert sei, betont Schwaigerlehner, fehle automatisch die 50-km/h-Geschwindigkeitsbegrenzung. Die Autofahrer könnten sich nicht orientieren und möglicherweise zu schnell ins Ortsgebiet einfahren, was vor allem für Kinder dort gefährlich sein könnte, so der Polizeisprecher.
Die Ortstafel Waasen in Weinburg wurde von der Polizei auf Fingerabdrücke untersucht und dann wieder montiert. Übrigens: Was jetzt in irgendwelchen Kellern lagern dürfte, hat einen erheblichen Wert – denn jede Ortstafel kostet dem Landesstraßendienst 500 Euro.