Am Standort der Firma Brucha in Michelhausen (Bezirk Tulln) werden jedes Jahr bis zu 4,5 Millionen Quadratmeter Paneele produziert. Diese Paneele werden auf der ganzen Welt im Bereich des Industrie- und Hallenbaus eingesetzt. Geliefert werden die Produkte in mehr als 70 Länder der Welt.
„Wenn man durch das Land fährt und aufmerksam schaut, dann sieht man, dass das Einsatzgebiet für Paneele unendlich ist – ob es eine Industriehalle, ein Reitstall, eine Lagerhalle, ein Kühlhaus oder ein Hochregallager ist“, sagt Geschäftsleiterin Susanne Brucha gegenüber noe.ORF.at.
Bis zu 45.000 Tonnen Stahl pro Jahr
Produziert werden die Paneele auf sogenannten Bandanlagen. 35.000 bis 45.000 Tonnen an Stahl werden jedes Jahr verarbeitet. Die Stahlbleche, die in Rollen angeliefert werden, werden zunächst ausgerollt, gereinigt und profiliert. Bei der Profilierung werden die Bleche entsprechend geformt. Anschließend wird der Schaumkern angebracht, die Bleche gehen durch einen Heiztunnel und werden zugeschnitten.
Das fertige Produkt nennt man Sandwichpaneel. „Das ist deshalb, weil es zwei Deckschichten hat: eine Ober- und eine Unterschicht aus Stahl“, so die Geschäftsleiterin. Der Zwischenraum wird mit Polyurethanschaum oder mit Mineralwollkern gefüllt. „Das erinnert dann vielleicht an ein Sandwich“, schmunzelt Brucha.
Von Kühlzellen zum begehbaren Kühlschrank
Neben Dämmpaneelen produziert das Familienunternehmen auch Kühlhäuser bzw. sogenannte Kühlzellen. Diese Kühlzellen kommen etwa in Supermärkten, in der Gastronomie oder auch an Tankstellen zum Einsatz. Konzipiert sind sie nach einem Baukasten-System, sie können daher relativ rasch aufgebaut werden.
Begehbare Kühlschränke aus Tulln
In Michelhausen im Bezirk Tulln werden begehbare Kühlschränke produziert. Das Familienunternehmen produziert seit 75 Jahren Dämmstoffe.
Während viele Arbeiten in Michelhausen händisch erledigt werden, kommen bei den Serienproduktionen Roboter zum Einsatz. Insbesondere bei den Kühlzellen können die Elemente vollautomatisch zusammengebaut werden. Die einzelnen Teile werden nach der Produktion noch zwischengelagert und dann zum jeweiligen Kunden gebracht.
Bisher konzentrierte sich die Firma Brucha auf gewerbliche Anbieter, nun will man aber noch einen Schritt weiter machen. Konkret entwickelt das Familienunternehmen derzeit einen begehbaren Kühlschrank. In einem solchen Kühlschrank soll man problemlos viele Lebensmittel auf einmal lagern können.
Starke Isolierung gegen hohe Energiepreise
In vielen Einfamilienhäusern kommen mehrere Kühlgeräte zum Einsatz, weil sich oftmals in einem Kühlschrank nicht alle Lebensmittel ausgehen, so das Argument der Firma Brucha. „Auf die Größe gerechnet ist unser Produkt effizienter, weil es einfach viel besser isoliert ist und die Isolierstärke viel höher ist als bei alltäglichen Haushaltsgeräten“, sagt Unternehmenssprecherin Selma Badic. Trotz der gestiegenen Energiepreise sollen die Stromkosten dadurch überschaubar bleiben.
Bis der begehbare Kühlschrank in Michelhausen in Serie produziert werden kann, muss man sich noch etwas gedulden. Unter anderem muss das entsprechende Kühlaggregat noch fertig konzipiert werden. Der Kühlschrank soll aber noch in diesem Jahr auf den Markt kommen.