Sendungshinweis
„Guten Morgen NÖ“, 21.2.2023
Vom verkleideten Gaudi-Skilauf in Lackenhof am Ötscher (Bezirk Scheibbs) bis zum Faschingsverbrennen vor dem Wasserschloss in Kottingbrunn (Bezirk Baden): In 572 Gemeinden in Niederösterreich finden tausende Faschingsveranstaltungen statt. In den Schulen und Kindergärten wird gesungen und getanzt.
In Banken und Rathäusern werden Krapfen verspeist. Von B wie Bisamberg (Bezirk Korneuburg) bis Z wie Zöbern (Bezirk Neunkirchen) gibt es Umzüge und närrisches Treiben. Am Holzplatz in Langenlois (Bezirk Krems) geht die große „LALO-Show“ über die Bühne, im Feuerwehrhaus Waidhofen an der Ybbs herrscht „Alarmstufe Fasching“ und bei der Faschingsmaskerade in Poysdorf (Bezirk Mistelbach) gibt es einen Karaoke-Wettbewerb.
Kein Fasching seit der Pest
Nur in Hollabrunn wird Fasching nicht gefeiert. Grund ist ein Heiliges Gelübde, das die Hollabrunner im Jahr 1679 abgelegt haben. Damals wütete die Lungenpest. Wenn Hollabrunn von der Pest verschont werde, verzichte man auf närrisches Treiben, wurde damals versprochen. Hollabrunn wurde verschont.
Das Faschingsverbot wurde 1803 noch einmal schriftlich erneuert und wird bis heute eingehalten. In Hollabrunn gibt es am Faschingswochenende keine Bälle und Umzüge. Stattdessen wird im Gasthof Reisinger am Hauptplatz der Heringsschmaus vorgezogen. Mit Musik und guter Laune könnte man meinen, dass da auch eine Art Fasching gefeiert werde, aber offiziell bleibt es ein Heringsschmaus.
Bratwurst, Knödel und Krapfen
Kulinarische Traditionen gibt es auch in vielen anderen Orten: In Bad Traunstein (Bezirk Zwettl) werden am Faschingsdienstag süße und pikante Knödel serviert. In Hochneukirchen (Bezirk Wiener Neustadt) gibt es Schnitzel in verschiedenen Variationen. Und in Schönbühel an der Donau (Bezirk Melk) stärken sich die Narren mit Bratwürsten. Krapfen sind sowieso überall dabei.
Der Fasching klingt regional unterschiedlich aus. In Wiener Neustadt und Neunkirchen wird er verbrannt. In Spannberg (Bezirk Gänserndorf) wird er eingegraben und in Mautern (Bezirk Krems) weggesperrt.
Moos, Moos? Göd aus!
Regional unterschiedlich sind auch die Faschingsrufe: „Mai-Mai! Sau-Sau!“ hört man in Maissau (Bezirk Hollabrunn), „Brumm-Brumm“ in Berndorf (Bezirk Baden), „Miau! Miau!“ in Felixdorf (Bezirk Wiener Neustadt). Mit „Prost! Prost!“ stoßen die Narren in Gumpoldskirchen (Bezirk Mödling) an. „Moos, Moos!“ ruft man in Moosbrunn, mit „Göd aus!“ antwortet man in Kottingbrunn (beide Bezirk Baden).

In der diesjährigen Landesnarrenhauptstadt Oberwaltersdorf (Bezirk Baden) findet zum Faschingsausklang ab 12.11 Uhr in der Bettfedernfabrik noch einmal eine Herrensitzung statt. Danach geht die Amtszeit des Landesfaschingfürstenpaars „Herta, Edle der Sangeslust“, und „Michael, Edler vom Ziegelstein“, zu Ende. Am 11. November 2023 werden die Narren um 11.11 Uhr wieder geweckt. Und zwar in Laa an der Thaya (Bezirk Mistelbach), das als Landesnarrenhauptstadt 2024 die Nachfolge von Oberwaltersdorf antreten wird.
Zwölf Stunden lang Faschingstreiben im Radio
Der ORF Niederösterreich wird vom närrischen Treiben berichten: Fabian Fessler startet den Radio-NÖ-Faschingsumzug in der Früh bei einer Schule in Hürm und berichtet am Vormittag vom närrischen Treiben in St. Leonhard am Forst (beide Bezirk Melk). Zu Mittag geht es weiter nach Bad Traunstein (Bezirk Zwettl). Am Nachmittag stehen die Umzüge in Leiben (Bezirk Melk) und Melk am Programm. Was beim Faschingsumzug in Neunkirchen los war, berichtet „NÖ heute“-Reporter Robert Morawec um 19.00 Uhr in ORF2-N.