Psychotherapie
ORF
ORF
Gesundheit

Neue Ambulanz für günstigere Psychotherapie

Nach den Krisen der letzten Jahren nehmen psychische Probleme weiter zu. Eine neue Ambulanz der Bertha von Suttner Privatuniversität in St. Pölten bietet künftig Therapie, Betreuung und Beratung zu deutlich günstigeren Preisen an.

Die Ambulanz bietet Psychotherapie, aber auch Beratung für Menschen mit Behinderungen sowie bei sozialen Fragen. Zunächst arbeiten die Studierenden ausschließlich mit Klientinnen und Klienten sozialer Einrichtungen in St. Pölten und Umgebung, etwa der Caritas, der Diakonie oder des Vereins Neustart.

Später soll die Ambulanz für alle geöffnet werden. „Wir bieten dazu dann ein maßgeschneidertes Angebot, das sich aus Psychotherapie, sozialer Arbeit und Inklusionspädagogik und später auch vielleicht Psychologie zusammensetzt“, erklärt Kurt Fellöcker, Projektleiter der Universitätsambulanz der BSU. Man wolle den Menschen ein Gesamtpaket anzubieten.

Pressekonferenz zur Eröffnung der neuen Universitätsambulanz der BSU v.l.n.r.: PL Universitätsambulanz Kurt Fellöcker, Rektor Peter Pantuček-Eisenbacher, BGM Matthias Stadler
MAGISTRAT ST.POELTEN/JOSEF VORLAUFER
Die neue Universitätsambulanz der BSU wurde von Projektleiter Kurt Fellöcker, Rektor Peter Pantuček-Eisenbacher und Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) in St. Pölten eröffnet

Die Ambulanz ist für die Studierenden die Schnittstelle zur Praxis. Hier können sie – im Austausch und unter Aufsicht erfahrender Lerntherapeuten – Erfahrung sammeln, erklärt Peter Pantuček-Eisenbacher, Rektor der Bertha von Suttner Privatuniversität: „Die Studierenden beraten, dabei werden sie von unseren Lehrenden supervidiert. Gleichzeitig wird auch wissenschaftlich geforscht.“

Der Bedarf an psychotherapeutischer Betreuung ist groß, Kassenstellen sind rar und nicht jeder, der es braucht, kann sich Wahltherapeuten leisten. „Es ist wichtig, in diesem sensiblen Bereich niederschwellig Angebote zu schaffen, denn in der Form gibt es das nicht. Und ich hoffe, dass das Projekt von den Verantwortungsträgern stärker finanziert wird.“

Ziel: Betreuung von 300 Personen pro Jahr

Für die Anfangsphase übernimmt das Sozialamt der Stadt St. Pölten die Mietkosten. Der Lions Club stellt dem Projekt 10.000 Euro zur Verfügung. Für die weitere Finanzierung der Therapie laufen Verhandlungen, unter anderem mit der ÖGK. Aktuell startet man mit zehn Klientinnen und Klienten. In zwei bis drei Jahren sollen jährlich bis zu 300 Personen betreut werden, hofft der Projektleiter. Der Kostenbeitrag soll Fellöcker zufolge etwa 35 Euro betragen und damit deutlich unter dem Marktpreis liegen.