„Im Fokus“

Wibeba: Massivholzplatten aus Wieselburg

Das Sägewerk von Wibeba-Holz in Wieselburg zählt zu den größten Laubholzsägewerken Österreichs. Jedes Jahr werden zehntausende Festmeter an Holz für die Möbelindustrie verarbeitet. Das Hauptprodukt der Firma sind Massivholzplatten.

Bei der Firma Wibeba in Wieselburg (Bezirk Scheibbs) dreht sich alles um den Rohstoff Holz. Das Hauptprodukt des Mostviertler Unternehmens sind Massivholzplatten. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um massives, zum Teil verleimtes Holz. Die Platten werden in unterschiedlichen Bereichen verwendet.

„Unsere Massivholzplatte kommt im hochwertigen Möbelbau zum Einsatz. Haupteinsatzgebiete sind zum Beispiel Möbelfronten, Arbeitsplatten für Küchen, Tischplatten für Esstische oder auch Massivholzstiegen bei Einfamilienhäusern“, sagt Geschäftsführer Markus Sunk. Ebenso werden aus den Massivholzplatten Türrahmen für Brandschutztüren produziert. Hier ist vor allem die sogenannte Abbrandgeschwindigkeit wichtig.

Wibeba Holz Wieselburg Produktion Massivholzplatte Baumstämme Holz
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Die Baumstämme werden zunächst entrindet und anschließend zu Schnittholz verarbeitet

Holz kommt zu 95 Prozent aus Österreich

Jedes Jahr werden im Sägewerk in Wieselburg rund 18.000 Festmeter an Laubholz verarbeitet. 95 Prozent des Holzes stammen aus Wäldern in Österreich, 70 Prozent kommen aus Wäldern in Niederösterreich. Jeder Baum weist unterschiedliche Qualitäten auf. Die Schwierigkeit in der Produktion ist es folglich, aus diesen unterschiedlichen Holzqualitäten einen einheitlichen Standard herzustellen.

Das Rundholz, das in Wieselburg verwendet wird, wird von privaten Waldbesitzern, Forstbetrieben oder auch den österreichischen Bundesforsten übernommen. Im Sägewerk werden die Baumstämme entrindet und dann zu Schnittholz verarbeitet.

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Nach dem Zuschnitt des Holzes folgt ein schonender Trocknungsprozess. Dieser dauert Monate, manchmal auch Jahre.

Zu schnelle Trocknung hätte negative Auswirkungen

Wesentlich ist laut Sunk die Trocknung, die langsam und schonend vonstattengehen muss: „Wenn die Trocknung zu rasch erfolgt, dann haben wir Spannungen im Holz. Diese Spannungen würden sich dann negativ beim fertigen Möbel auswirken. Es kann zu starkem Verzug kommen. Dann hätte der Endkonsument nicht mehr so viel Freude mit seinen Möbeln.“

Nach der Trocknung wird das Holz sortiert und zu Massivholzplatten verleimt. Dazu werden an den einzelnen Hölzern Zinken angebracht. Anschließend wird das Holz mit Leim verbunden. Mit einer eigenen Maschine können außerdem Fehlstellen im Holz erkannt und vollautomatisch ausgebessert werden. Zur Wibeba-Holz-Gruppe gehören fünf Standorte, drei davon in Österreich und zwei in Ungarn. Ein Großteil der Massivholzplatten wird exportiert.

Wibeba Holz Wieselburg Produktion Massivholzplatte Fehlstellen Ausbesserung
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Auf dieser Maschine werden Fehlstellen im Holz automatisch erkannt und gleichzeitig ausgebessert

Energiegewinnung aus Sägeresten

„Der wichtigste Absatzmarkt für die hochwertigsten Produkte ist im Grunde genommen die DACH-Region, also Deutschland, Österreich, die Schweiz und Südtirol. Für mittlere Qualitäten und Massensortimente ist für uns der Export sehr essenziell, konkret der Export in Richtung Mittlerer Osten sowie nach Asien, etwa nach China oder Vietnam“, erklärt Bruder Wolfgang Sunk, der ebenfalls Geschäftsführer ist.

Das Sägewerk in Wieselburg ist nahezu energieautark. Darüber hinaus werden die Reststoffe thermisch verwertet, um die angrenzende Brauerei mit Heißdampf zu versorgen. Und es gibt noch weitere Pläne: So soll die Stadt Wieselburg künftig mittels Nahwärme versorgt werden. Diese Wärme soll ebenfalls mit Sägeresten aus dem Werk von Wibeba-Holz erzeugt werden.